Was soll das immer mit dem Insektenhotel? Einfach erklärt: In den vergangenen 30 Jahren ist die Anzahl der Insekten um fast 80 Prozent zurückgegangen. Das ist schlechter, als man zunächst erwarten mag. Man muss heute zwar nicht mehr nach jeder Fahrt auf der Autobahn die Windschutzscheibe sauber schrubben, aber das ökologische Gleichgewicht ist im Eimer. Ohne Insekten funktioniert der natürliche Kreislauf nicht, den wir in unserer modernisierten Welt kaum noch wahrnehmen. Insekten sind nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge. Nicht nur Bienen sind zuständig für die Bestäubung von Pflanzen. Ohne natürliche Bestäubung gibt’s keine Äpfel, Kirschen, Pflaumen und so weiter. Ohne Insekten, die als Nahrungsquelle für Vögel dienen, zwitschert es im Frühling weniger in unseren Gärten. Diese Bespiele sind nur der Anfang, es steckt noch viel mehr dahinter.
Problem erkannt, was können wir tun?
Insekten brauchen Unterschlupf, Nisthilfen und Winterqaurtiere, um sich wieder ausbreiten zu können. Wer keinen naturbelassenen Garten mit heimischer Artenvielfalt anbieten kann, ist mit einem Insektenhotel gut beraten. Darin finden unterschiedliche Insektenarten die Behausung, die sie brauchen. Wer will, kauft sich ein kleines Insektenhotel im Baumarkt. Allerdings raten Experten genau davon ab, da diese Insektenhotels oft aus Materialien bestehen die Insekten gar nicht mögen. Zudem können sie schlecht verarbeitet sein und den Insekten beim Anflug sogar Schaden zufügen.
Wer es selber baut ist besser dran. Keine Sorge, alles ganz einfach, wir zeigen dir, wie es geht.
Was wir da haben
Die Materialien, die wir für zufriedene Insekten brauchen liegen uns zu Füßen, denn sie kommen aus der Natur. Was du gut gebrauchen kannst sind Moos, Tannenzapfen, Bambusrohre, Baumrinde, Strohhalme und Zweige. Zusätzlich habe ich noch einen alten Hohlziegel gefunden und ein Stück Restholz. Das Ganze soll dann so in einen Rahmen gesetzt werden, dass insektenfreundliche Nischen und Nisthöhlen entstehen. Als Umrandung habe ich eine Holzkiste gewählt.
Zunächst bearbeite ich noch den Hohlziegel und das Stück Restholz. In das Holzstück bohre ich mehrere Löcher mit ungefähr 10 mm Durchmesser. Den Hohlziegel habe ich etwas zerkleinert, sonst hätte nicht alles in meine Kiste gepasst. Achte aber immer darauf nur unbehandelte Materialien zu verwenden, also frei von Lacken, Lösungsmitteln, Farbstoffen und Pestiziden. Alles zusammen wird dann in die Kiste gestellt, sodass von vorn ein Insekt anfliegen und hinein krabbeln könnte.
Fertig. Aufstellen.
Der Standort deines Insektenhotels sollte warm und vor allem trocken sein. Auf dem Balkon oder unter einer Überdachung ist gut. Genau wie wir mögen Insekten keine feuchten Hotelzimmer. Optimal wäre es, wenn Pflanzen und Blumen in der Nähe wären. So hätten deine Insekten gleich Zugang zu Futter und weiteren Füllmaterialien. Als Gäste kannst du mit Schmetterlingen, Bienen, Wespen, Marienkäfern, Ohrwürmern oder auch Florfliegen rechnen. Ja, etwas ungewohnt, aber wir wissen ja, wie wichtig sie sind.
Alles auch lehrreich für Kinder.
Besonders viel Spaß macht der Bau eines Insektenhotels mit Kindern. Sie lernen dabei gleich etwas über den natürlichen Lebensraum der Insekten, die Natur, den Artenschutz und über den Umgang mit Werkzeugen und natürlichen Materialien.
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