Richtig verarbeitet ist Verbundmörtel ein hochwirksames Befestigungsmittel um allerlei Dinge bombenfest dort zu verankern, wo andere Befestigungssysteme keinen Halt finden.
Doch auf was muss bei der Verarbeitung geachtet werden und was wird alles benötigt?
Kein Problem, wir klären euch auf.
Wusstest du schon….
Verbundmörtel wird übrigens auch Injektionsmörtel genannt. Mehr Erläuterungen zu Synonymen im Handwerk, findest du auch in unserem Lexikon „Ein anderes Wort für„.
Bevor es los geht
Bevor angefangen wird zu bohren, ist es wichtig zu wissen um was für ein Gestein es sich handelt. Das ist für den weiteren Verlauf der Arbeiten entscheidend.
Hierbei gilt zu unterscheiden zwischen Vollmauerwerk, Mauerwerk ohne Hohlräume, und einem Hohlmauerwerk, bestehend aus zum Beispiel Lochsteinen, Kammersteinen und so weiter.
Was wird benötigt?
- Bohrer für Gestein
- Verbundmörtel Kartusche
- Kartuschenpistole für Verbundmörtel
- Statikmischer
- Ausbläser
- Rohrbürste
- ggf. Siebhülsen
Schreiten wir zur Tat
Befestigung in Vollmauerwerk:
1. Bohren
Am Anfang steht immer das Bohrloch. Achtet darauf den richtigen Bohrer zu verwenden.
2. Reinigen
Bevor es nun weiter geht, ist es wichtig, dass das Bohrloch gründlich gereinigt wird. Hierfür verwendet ihr am besten eine schmale Drahtbürste / Rohrbürste. Oftmals werden diese beim Erwerb von Verbundmörtel als Zubehör verkauft. Damit reinigt ihr das Bohrloch, damit sich noch eventuell loses Gestein löst. Anschließend wird das Loch mit einem Ausbläser von Staub freigepustet.
Diese gründliche Reinigung ist deshalb zu wichtig, damit der Verbundmörtel gut haften kann.
3. Verbundmörtel einspritzen
Nun kann der Verbundmörtel in das Bohrloch gespritzt werden. Fangt dabei ganz hinten an und bewegt die Kartuschenpistole langsam nach vorne. Füllt das Loch jedoch nicht bis zum Anschlag aus, schließlich muss auch noch die Anker- oder Gewindestange eingedreht werden. Ist das Bohrloch zu voll, gibt es eine Schweinerei beim Eindrehen.
4. Eindrehen der Ankerstange
Zum Abschluss wird nun die Ankerstange eingedreht. Wichtig ist, dass ihr diese eindreht und nicht einfach nur in das Bohrloch schiebt. So wird der Verbundmörtel schön in das Gewinde eingearbeitet und verankert Stange und Mauerwerk perfekt miteinander.
5. Abwarten
Nun heißt es warten. Der Injektionsmörtel muss vollständig durchgehärtet sein bevor die Ankerstange belastet werden kann. Achtet hierfür bitte auf die Beschreibung auf den Verbundmörtel-Kartuschen. Die Trockenzeit kann hierbei von Mörtel zu Mörtel variieren.
Befestigung in Hohlmauerwerk
Die Befestigung in Hohlmauerwerk gestaltet sich aufgrund der Hohlräume im Gestein etwas schwieriger. Würde man den Injektionsmörtel einfach einspritzen, würde ein Großteil des Mörtels ungehindert in den Hohlräumen verschwinden und somit keine Haftung finden.
Wiederholung der Schritte 1 und 2
3. Siebhülse einsetzen
Eine Siebhülse ist hier das Zauberwort und die Lösung des Problems. Die kleinen Helfer bestehen meist aus Kunststoff oder Metall. Während die Kunststoffhülsen eine feste Größe vorgeben wie ein Dübel, können die Siebhülsen aus Metall beliebig zugeschnitten werden. Meist werden diese als Meterstücken geliefert, so dass man gleich mehrere Hülsen zuschneiden kann. Der praktische Helfer wird nun also entsprechend in das Bohrloch eingesetzt.
4. Verbundmörtel einspritzen
Fangt auch hier an das Loch von hinten nach vorne zu befüllen. Der Verbundmörtel verteilt sich nun innerhalb der Siebhülse. Auch hier wieder darauf achten, dass die Hülse nicht zu voll gefüllt wird.
5. Eindrehen der Ankerstange
Nun wird die Ankerstange in die Siebhülse eingedreht. Der Verbundmörtel wird somit durch die Gitterstruktur der Hülse gepresst und verbindet die Siebhülse samt Inhalt mit dem Mauerwerk. So wird also gewährleistet, dass der Baustoff nicht in den Hohlräumen des Mauerwerks verschwindet.
6. Abwarten
Und nun heißt es wieder warten und die Angaben auf der Verbundmörtel Kartusche zu beachten.
Hilfreich oder nicht? Wissenswert oder langweilig? Eure Meinung zählt. Sterne anklicken, fertig.
Wirklich sehr gute und hilfreiche Tipps! Auch wenn ich in Sachen Holz nicht unerfahren bin, wußte ich nicht, wie ich bei Mauerwerk vorgehen muss. Da ich über Winter heimwerkern möchte, kam mir der Artikel recht, danke 🙂
besten Gruß, Uwe
Wir möchten im nächsten Frühling ein kleines Vereinshaus bauen und sammeln gerade Tipps rund um das Thema. Auch wenns nur ein kleines Projekt ist, hier haben wir schon viele Tipps gefunden.
Hallo,
da ich selbst in der Branche tätig bin und mich mit Mauerwerk und Holz eigentlich sehr gut auskenne, kann ich nur sagen, dass deine Tipps wirklich sehr gut sind. Es hat Spaß gemacht, deine hilfreichen Tipps in diesem Artikel nochmal aufgelistet sehen zu können. Ist als Checkliste immer wieder hilfreich.
Beste Grüße
Hallo,
guter Artikel!
Bei manchen Verbundmörteln sollte man nicht zu gemütlich arbeiten. Als ich das erste Mal damit gearbeitet hab, war ich doch etwas erstaunt, wie schnell ich die Schraube nicht mehr ins Loch bekommen habe:-D
Grüsse Daniel
Sehr gute und strukturierte Beschreibung. Ich hatte da auch schon Erlebnisse der dritten Art. Damit ist jetzt aber alles klar.
Gute Anleitung – Danke!
Eine Frage habe ich in diesem Zusammenhang und finde bisher keine Angaben dazu im Internet: Es gibt ja eine Menge Anbieter für Verbundmörtel/Infektionsmörtel. Sind diese Produkte alle technisch gleichwertig oder welche Unterschiede gibt es da? Wo finde ich ggf. eine Übersicht über Produktarten und unterschiedliche Eigenschaften???
Hallo, Frage an den Spezialisten,
ich möchte einen Schichtholzbalken 0,16×0,32×5,60 m, von unten an eine Betondecke( DX-Deckensystem Dennert) befestigen.
Was ist die ideale Befestigungsart. Der Holzlieferant (Sägewerk) meinte mindesstens 0,16 m Gewindestangen zu verwenden.
Habt Ihr einen Rat dazu.
Danke im Voraus.
S.Leikeb
Hallo Steffen,
danke für deine Frage. Um sie zu beantworten, müsstest du bitte noch sagen, was dann an dem Balken angebracht werden soll. Oder dient der Balken gar nicht zur Befestigung eines weiteren Bauteils?
LG
Nicolai
Sehr gute Hinweise, das der Mörtel schnell verarbeitet werden muß, hätte ich vorher wissen müssen. Was mache ich, wenn die Gewindestangen nicht rein geht weil der Mörtel hart ist? Kann ich jetzt einfach bohren (mit Schlag) und einen Dübel in den eingebrachten Beton setzen? Oder die ganze Prozedur von vorne?
Hallo Peter,
mir ist das gleiche passiert.
Mit was für einem Bohrer hast du den Mörtel wieder aufgebohrt?
Ging es einfach?