Eine neue Holzterrasse sieht einfach gut aus! Und wenn man sie sogar noch selbst gebaut hat, kommt der berechtigte Stolz noch dazu. Doch wenn man nicht schon vor dem Bau an Unkrautvermeidung gedacht hat, wächst unausweichlich von unten Unkraut zwischen den Dielen hoch. Erstaunlich, was sich da in kurzer Zeit seinen Weg nach oben bahnt. Wir erklären euch, wie man Unkraut auf der Holzterrasse verhindern kann.

Für alle Zeiten absolut verhindern kann man es nicht. Aber man kann Vorkehrungen treffen, um Unkraut auf der Holzterrasse fast vollständig zu vermeiden.

Die einfachste Lösung: ein Unkrautvlies unter den Holzdielen

Was ist das genau?

Wie der Name schon sagt, ist es ein Vliesgewebe, z.b. aus Polypropylen (PP). Es lässt kein Sonnenlicht durch und dadurch kann Unkraut aufgrund der fehlenden Photosynthese nicht wachsen. So einfach. Unzählige feine Poren lassen Feuchtigkeit  durch, sind aber so fein, dass kein Unkraut von unten (!) durchwachsen kann. Eine einfache Plastikfolie reicht also für den Zweck nicht. Was man aber auch sagen muss: Flugsand oder verrottende Blätter können durch die Ritzen zwischen den Dielen auf das Vlies gelangen. Dort finden Samen, die auf die gleiche Weise dorthin gelangen, im Laufe der Zeit einen Nährboden und können eventuell wachsen. Man kann also das Unkrautwachstum drastisch reduzieren, aber nie völlig verhindern.

Wie verlegt man es?

Am besten verlegt man es, wenn die L-Pfostenträger für die Unterkonstruktion an der richtigen Stelle eingebracht wurden. Man breitet es einfach auf dem Boden aus und schneidet es auf die benötigte Fläche der späteren Terrasse zu. Etwas Überstand lassen. Bei mehreren Bahnen sollten sich diese so weit überlappen, dass kein Licht auf den Boden darunter dringt. Gegen Verrutschen sichert man das Vlies mit einigen Steinen. Das ist besonders an den Rändern und an der Überlappung wichtig. Ergänzend kann man das Vlies mit einer Schicht Splitt oder Kieselsteinen belegen. Sollte sich dann doch von „oben“ Unkraut einschleichen, kann man es erfahrungsgemäss ziemlich leicht mitsamt der Wurzeln auszupfen. Nun baut man wie geplant die Holzterrasse, also Unterkonstruktion anbringen und die Dielen mit den richtigen Terrassenschrauben befestigen.

Worauf sollte man achten?

Die geplante Fläche solltet ihr vorher von Fremdkörpern säubern, damit spitze Steine das Vlies später nicht zerstören können. Man kann die Fläche auch vorher grob von Unkraut säubern, damit dieses nicht später unter dem Vlies vor sich hin „gammelt“.

Nehmt ein qualitativ gutes Vlies. Ein Vlies, das man schon von Hand zerreissen kann, taugt nichts. Denkt daran, ein späterer Austausch des Vlieses ist sehr aufwendig. Ein gutes Vlies ist also reissfest, lichtundurchlässig und UV-stabil, ausserdem verrottungfest und wasser- bzw. feuchtigkeitsdurchlässig. Unkrautvlies gibt es in Stärken von 30 bis 300 g/m². Nach unserer Einschätzung sollten es 100g/m² schon sein. Anbieter von dünneren Vliesen geben teilweise die Empfehlung, das Vlies doppelt auszulegen – dann kann man auch gleich ein etwas dickeres nehmen.

Alternativen?

Eigentlich keine, die wir wirklich empfehlen können. Ausser man baut die Holzterrasse auf einer bestehenden betonierten Fläche. Manche Heimwerker haben mit einer dicken (!) Schicht Splitt, Kieselsteinen oder Rindenmulch (dann aber mindestens 6-7 cm dick) ganz gute Erfahrungen gemacht. Wir raten trotzdem zu einem Unkrautvlies als wirksame Maßnahme.

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