Die IdeeHandwerker müssen nicht nur geschickte Hände, sondern auch etwas im Kopf haben. Auf ihr Konto gehen  viele Erfindungen der Menschheitsgeschichte.

Heute, am 9. November, ist Tag der Erfinder. Der perfekte Augenblick um einige der einfallsreichen Bastler hervorzuheben.

Auch die Handwerkskammer hat das Potential erkannt und stellt ihnen deshalb Hilfe in Form von Innovationsberatern zur Verfügung. Aber wie das Ganze funktioniert, lest ihr am besten selbst.

Wasser Marsch!

Der Wasserinstallateurmeister, Theodor Nocon, zählt zu diesen einfallsreichen Handwerkern. Durch seine Erfindung ist es möglich, Trinkwasserleitungen zu warten und reparieren, ohne dabei die Wasserzufuhr zu unterbrechen. Den Prototyp seiner Erfindung testete er erstmals bei einem seiner Aufträge.

WasserleitungAnfang der 90er Jahre bekam ich den Auftrag, eine defekte Wasserleitung zu reparieren, die zur Desinfektion von Operationssälen in einem Krankenhaus genutzt wird. Dabei sollte die Reparatur bei laufendem Betrieb erfolgen„, erklärt der Erfinder. Durch die, bei dem Auftrag, gesammelte Erfahrung, konnte er seinen Prototypen weiterentwickeln und schlussendlich zur Marktreife bringen.

Die genaue Erklärung von Nocon: „Die Schleuse ermöglicht es, den Druck in der Leitung auch während der Reparatur aufrecht zu erhalten. Zudem wird durch die Schleuse der Kontakt zum Trinkwassernetz vermieden, der in einem Krankenhaus zu gefährlichen bakteriellen Verschmutzungen führen kann.

Die Erfindung brachte ihm den Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen im Handwerk ein.

Immer feuchtes Grün

Eine weitere Erfindung, die sich mit Wasser beschäftigt, haben die beiden Geschäftsführer von Voß Beregnungstechnik, Andreas Gawlik und Holger Voß, gemacht. Werden Pflanzen über einen längeren Zeitraum transportiert, kann das bei der Bewässerung zu Problemen führen. Diese Probleme haben die beiden Erfinder in Angriff genommen und eine intelligente Bewässerungsanlage gebaut, die die Pflanzen optimal mit Wasser versorgen.

BeregnungsanlageDie Steuerung der Rahmenkonstruktion erfolgt mit Hilfe eines Senders, an dem die genaue Wassermenge eingegeben und gesteuert werden kann. Die Entwicklung der Erfindung wurde durch einen Kunden ausgelöst. „Die Nähe zum Kunden ermöglicht uns eine individuelle Problemanalyse, bei der immer wieder aufs neue unsere Fachkenntnisse gefragt sind. Kommt dann noch die zündende Idee dazu, versuchen wir es direkt in der Werkstatt zu bauen, zu testen und zu verfeinern„, so Gawlik.

Durch die Unterstützung der Handwerkskammer, die den Handwerkern bei Anträgen für Fördermittel und bei Organisationen von Messeauftritten geholfen haben, konnte die Bewässerungsanlage letztendlich  gebaut werden.

Innovationen und deren Berater

Von der Handwerkskammer werden ca. 80 sogenannter Innovationsberater beschäftigt. Sie unterstützen Betriebe in allen Etappen ihrer Erfindung. Norbert Durst ist einer dieser Berater von der Handwerkskammer Region Stuttgart. Für ihn ist die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Handwerk besonders wichtig: „Es findet ein sehr enger Austausch zwischen wissenschaftlichen Instituten und handwerklichen Betrieben statt. Innovationstrends sind unter anderem im Bereich der regenerativen Energien zu erkennen.

Fazit

Das Handwerk liefert viele Ideen und Innovationen, die uns den Alltag erleichtern. Oft entsteht eine Erfindung aus einem bestimmten Kundenwunsch oder einem Problem. Durch das Know-How der Erfinder werden diese Ideen auch umsetzbar, Innovationsberater von der Handwerkskammer helfen bei der richtigen Umsetzung. In Zukunft werden sicher noch eine Menge von nützlichen Erfindungen von Handwerkern gemacht, die unser Leben erleichtern werden. Man darf gespannt sein.

Bildquelle:

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Die Idee – © Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
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