Verschiedene Sägeblätter

Verschiedene Sägeblätter

Sägeblätter gibt es in sehr vielen verschiedenen Formen und eignen sich für unterschiedlichste Anwendungsgebiete. Da kann man schnell mal den Überblick verlieren, wo genau die Unterschiede sind und welches man wann verwenden kann.

Bei der falschen Auswahl des Stichsägeblattes kann es zu Beschädigungen des Bauteils und des Blattes selbst kommen.

Um dem Vorzubeugen, geben wir euch eine Übersicht der üblichsten Merkmale von Stichsägeblätter, und wie ihr herausfindet, welches Blatt zu welcher Anwendung passt.

Zahngeometrie bzw. Zahnform

Der prägnanteste Unterschied: Die Anordnung und Form der Sägezähne.

Die üblichsten sind:

kreuzgeschliffen, konisch –> sauberer, präziser Schnitt

kreuzgeschliffen, konisch: sauberer, präziser Schnitt

Sägeblatt - kreuzgeschliffen, geschränkt

kreuzgeschliffen, geschränkt: schneller sauberer Schnitt

Sägeblatt - gefräst, geschränkt

gefräst, geschränkt: rauer, schneller Schnitt

gefräst, gewellt: feiner Schnitt

gefräst, gewellt: feiner Schnitt

Zahnteilung

Zahnteilung eines Sägeblattes

Zahnteilung eines Sägeblattes

Unter der Zahnteilung versteht man den Abstand zwischen zwei Spitzen eines Sägeblattes. Sie wird entweder in Zoll oder Millimeter angegeben.

Merke: Je weicher das Material ist, desto größer sollte die Zahnteilung eures Stichsägeblattes ausfallen.

Denn: Bei weichem Material entsteht beim Sägen mehr Span, als bei hartem. Der Abstand zwischen zwei Sägespitzen dient als Raum für diesen Span. Ein zu geringer Abstand der Sägespitzen verstopft die Abfuhr, was dann dazu führt, dass die Säge langsamer arbeitet oder im Extremfall klemmt.

Blattdicke

Dicke eines Sägeblattes

Dicke eines Sägeblattes

Stichsägeblätter unterscheiden sich außerdem in der Materialdicke.

Je dicker das Blatt ist, desto besser seine so genannte Schnitthaltigkeit. Darunter versteht man, wie lange das Blatt verwendet werden kann, ohne dass es stumpf wird. Der Nachteil eines dicken Sägeblattes: Der Sägevorgang dauert länger, weil das Blatt mehr Material durchsägen muss, als ein dünneres.

Blattbreite

Breite eines Sägeblattes

Breite eines Sägeblattes

Unter der Blattbreite versteht man das Maß zwischen dem Rücken und den Schneidezähnen. Je breiter das Blatt ist, desto besser ist der Geradeauslauf beim Sägen. Allerdings leidet dabei die Kurvengängigkeit.

Material

Die Stichsägeblätter sind im wesentlichen in 4 Materialgruppen unterteilt:

CV – hochlegierter Chrom-Vanadium Stahl

…ist bevorzugt für die Bearbeitung von weicheren Materialien, wie Holz, Holzfaserplatten oder Kunststoffe.

HSS – hochleistungsschnellstahl

…verwendet man für härtere Materialien wie zum Beispiel Eisen, Stahl, Aluminium und Buntmetalle.

Bi-Metall – Federstahl mit aufgeschweißtem HSS-Streifen mit Cobalt

…könnt ihr sowohl für harte als auch weichere Materialien verwenden.

HM – Hartmetall

…zeichnet sich durch hohe Verschleißfestigkeit und Standzeit aus. Stichsägeblätter aus diesem Material könnt ihr für nahezu alle Anwendungsbereiche verwenden.

Soviel zu den Hauptunterschieden von Stichsägeblättern. Aber habt ihr gewusst, dass es Sägeblätter gibt die sich von allen anderen mit ihrem Merkmal besonders abgrenzen?

Besondere Formen

Unterschied zwischen Schnittrichtung auf Stoß und Zug

Unterschied zwischen Schnittrichtung auf Stoß und Zug

Für gewöhnlich zeigen die Spitzen eines montierten Sägeblattes in Richtung der Stichsäge. Das Zerspanen des Materials erfolgt dabei beim Weg des Sägeblattes zur Maschine hin. Das hat den Vorteil, dass die Maschine als Gegenkraft gegen das Material drückt und ein einfacheres und weniger kraftaufwendiges Arbeiten möglich ist. Man spricht dabei von „Sägen auf Zug“.

Bei einem speziellen Sägeblatt ist das genau andersrum. Der Sägevorgang erfolgt „auf Stoß“, also von der Maschine weg. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass ihr auf jeden Fall beim Sägen Druck auf die Maschine ausüben müsst, da sie sonst – der Physiker nennt es „Aktio = Reaktio“ – durch den Stoß nach unten, Kraft nach oben auswirkt.

Was ist dann der Vorteil beim Sägen auf Stoß?

Das Sägen auf Stoß ist besonders sinnvoll, wenn das Material, welches ihr Sägen wollt, beschichtet ist, wie es für gewöhnlich bei Küchenarbeitsplatten der Fall ist. Würdet ihr eine solche Arbeitsplatte von oben auf Zug sägen, kann das zu Problemen führen.

Die Fasern des Holzes würden dann zur Ummantelung hin zerschnitten und drückten dann nach oben. Die Folge wären ein ausreißen der Ummantelung – was bei zum Teil sehr teuren Arbeitsplatten sicher nicht gewollt ist.

Achtung: Bei einer Pendelhub-Stichsäge entfernt sich das Sägeblatt beim Schieben nach unten vom Schnitt und drückt beim Weg nach oben wieder gegen das Material. Wenn ihr auf Stoß sägt, solltet ihr diese Funktion an eurer Stichsäge deshalb ausschalten.

 


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