Die Preise für Gas sind auf einem Rekordhoch. Die Gründe? Vielfältig. Leere Gasspeicher, erhöhte Nachfrage, steigende CO2 – Abgaben und der Krieg in der Ukraine hat die Situation weiter verschärft. Die Politik und Versorger rufen zum Gassparen auf. Verbraucher müssen jetzt mit weiter steigenden Energiekosten rechnen. Eine Empfehlung lautet: Heizung regelmäßig warten und dazu gehört vor allem das Entlüften von Heizkörpern.
Wenn sich Luft in der Heizung sammelt, wird sie auch bei voll aufgedrehtem Ventil nicht richtig warm. Wir zeigen euch, wie man eine Heizung richtig entlüftet.
Wie erkenne ich, ob sich Luft im Heizkörper befindet?
Das ist ganz leicht zu erkennen bzw. nicht zu überhören.
- Die Heizung gluckert oder
- der Heizkörper wird im oberen Bereich nicht mehr warm
Was wird benötigt?
Zum Entlüften wird nicht viel Werkzeug benötigt:
- Entlüftungsschlüssel
- ggf. ein Gefäß um Wasser aufzufangen
- einen Lappen
Achtet beim Kauf des Entlüftungsschlüssels darauf, dass dieser die gleiche Aufnahme besitzt wie das Entlüftungsventil. Bei besonders alten Heizkörpern kann diese Aufnahme nämlich abweichen.
Wie wird entlüftet?
Das Entlüften an sich ist wirklich sehr einfach. Vorher gibt es jedoch noch ein paar Kleinigkeiten zu beachten.
Heizungsanlage ausschalten?
Hier scheiden sich wirklich dich Geister. Ein Ja oder Nein gibt es hier einfach nicht. Einige schalten die Heizungsanlage vor der Entlüftung ab, andere wiederum lassen diese weiterlaufen.
Fakt ist jedoch, die Anlage geht nicht kaputt oder trägt Schäden davon, wenn diese während der Entlüftung noch eingeschaltet ist. Welches Verfahren ihr nun wählt, bleibt euch überlassen.
Nur einen Heizkörper entlüften?
Der Heizkörper im Schlafzimmer gluckert der im Büro aber nicht? Trotzdem solltet ihr alle im Haus befindlichen Heizkörper entlüften. Oftmals kommt es vor, dass die Luft wandert und somit ist das gluckern im Schlafzimmer zwar behoben aber am nächsten Tag gibt der Wärmespender im Büro Geräusche von sich.
Beisst also in den sauren Apfel und entlüftet immer alle Heizkörper auf einmal.
Wo beginnen?
Grundsätzlich beginnt mit dem Entlüften am höchsten Punkt. Solltet ihr also mehrere Etagen besitzen fangt in der oberen Wohnung an. Danach geht ihr ins Erdgeschoss und macht dort weiter. Wenn ihr ganz auf Nummer sicher gehen wollt, wird das Obergeschoss ein zweites Mal entlüftet. So könnt ihr sicher sein, das sich keine weitere Luft im Kreislauf befindet.
Und los geht’s
Zuerst einmal dreht ihr alle Heizkörper auf die höchste Stufe und lasst diese warm werden. Dann fangt ihr mit einem Heizkörper an, und arbeitet euch der Reihe nach durch alle Zimmer.
Das Entlüftungsventil liegt gegenüber dem Thermostat. Legt einen Lappen unter das Lüftungsventil und haltet ein Gefäß zum Auffangen von Wasser bereit.
Nun wird das Ventil langsam mit dem passenden Entlüftungsschlüssel geöffnet (Denkt daran nach Links zu drehen).
Nun hört ihr wie langsam Luft entweicht. Lasst das Ventil so lang geöffnet, bis das Wasser mit normalem Druck herausfließt.
Diese Schritte wiederholt ihr in der oben erwähnten Reihenfolge bei allen Heizkörpern.
Wasser nachfüllen nicht vergessen
Nachdem die störende Luft im Heizkreislauf entfernt wurde, muss das nun fehlende Wasser nachgefüllt werden.
Lesen Sie dazu bitte kurz in der Betriebsanleitung nach, wie hoch der empfohlene Druck für eure Heizung ist. Dort könnt ihr, falls ihr das noch nicht wisst, auch nachlesen wo sich der Einfüllstutzen für das Wasser befindet.
Schließt nun einen einfachen Gartenschlauch an den Stutzen an. Diesen solltet ihr, falls er auch für Dreckwasser genutzt wird, vorher einmal gut durchspülen. Schließlich wollt ihr nicht, dass der Dreck den ihr aus der Gartentonne abgepumpt habt, in eure Heizung gelangt.
Dreht zuerst den Wasserhahn auf und anschließend das Zulaufventil. So wird verhindert, dass gleich wieder zu viel Luft in den Kreislauf gerät. Am Manometer erkennt ihr, wann der entsprechende Wasserdruck erreicht ist.
Schließt sofort das Ventil und danach erst den Wasserhahn.
Nun wird zum Abschluss ein letztes Mal der höchstgelegene Heizkörper entlüftet.
Wusstest du schon …
… dass es auch Heizkörperventile gibt, die dir diese lästige Aufgabe abnehmen? So genannte vollautomatische Entlüftungsventile sorgen dafür, dass Luft im Heizkörper automatisch entlassen wird. Praktisch oder?
Wie kommt überhaupt Luft in den Heizkörper?
Beim Nachfüllen von Wasser um den Betriebsdruck der Heizungsanlage wieder zu erreichen, kann immer ein wenig Luft mit in den Kreislauf gelangen. Aus diesem Grund wird zum Schluss immer noch einmal der höchstgelegene Heizkörper entlüftet.
Weitere Tipps zum Heizkostensparen
- Ältere Fenster abdichten
- Dämmen: Unter älteren Fenstern oder auch die Zimmerdecke
- Richtig lüften: Stoßlüften statt Dauerlüften
- Richtig heizen: Schon ein Grad weniger spart sechs Prozent Energie
- Gaspreise vergleichen
Hilfreich oder nicht? Wissenswert oder langweilig? Eure Meinung zählt. Sterne anklicken, fertig.
Hallo sehr nette Seite hier…
Werd euch mal Bookmarken und weiter Lesen bis dann
MfG
Hans
Ps. Und macht weiter so
Laut Anleitung von Buderus zur Entlüftung der Heizungsanlage z.B. Logamax Plus ist mit der Entlüftung an den u n t e r s t e n Heizkörpern zu beginnen z.B. Kellergeschoß. Was ist nun richtig?
Der untere Heizkörper scheint mir die logische Wahl.
Wie erwähnt steigt die Luft im System auf. Beginne ich am oberen Heizkörper, lasse Luft entweichen und schließe das Ventil, um mich nach unten fortzuarbeiten, kann in eben dieser Zwischenzeit Luft aus dem unteren Systemteil nach oben nachsteigen.
Fand ich auch im Praxisversuch bestätigt. Oben begonnen, nach unten durchgearbeitet und in der Zwischenzeit war im oberen Heizkörper schon wieder neue Luft nachgerückt.
Wie schon erwähnt, sollte zuerst der am nächsten zum Heizgerät befindliche Heizkörper entlüftet werden, dann in der weiteren Reihenfolge der Entfernung.
Es sollte auch immer eine ausreichende Menge Wasser (je Heizkörper ~0,1-0,2l) mit entfernt werden, da die Luft nicht immer als Luftsack vor dem Entlüftungsventil sitzt, sondern als einzelne Blase in den oberen Sicken der Heizkörper. Der Wasserstrahl reißt die Luftblasen mit raus.
Wenn der Kessel in Betrieb bleibt und die Pumpe läuft, hat das zur Folge, dass die Luft vom durchströmten Wasser mitgerissen wird und sich nicht zum Entlüftungsventil bewegt. Also besser das Heizgerät ausschalten, oder zumindest das Heizkörperventil zu drehen oder besser noch bei kritischen Heizkörpern beim Entlüften auf-und-zu drehen.
Ansonsten haben die Wassertemperatur und der Anlagendruck auch einen Einfluss auf das Gaslösungsvermögen des Wassers.
Ach ja, vor und nach dem Entlüften den Druck kontrollieren.
Sollte immer wieder Luft im Heizsystem sein, ist sehr wahrscheinlich das Ausdehnungsgefäß nicht in Ordnung.
Bei defektem Ausdehnungsgefäß sind automatische Entlüfterventile föllig falsch am Platz und bei funktionsfähigem AG normal nicht nötig.
Heizkörperventil zudrehen? Wo kommt dann der Druck her?
Hallo Thomas.
Ich mache den Beruf jetzt seit über 30 Jahren.
Es gibt mehrere Heizkörper und mehrere Möglichkeiten Heizkörper zu entlüften.
Ich drehe immer das Ventil zu .damit sich die Luft sammelt.
Danach dreh ich das Ventil wieder voll auf aus dem Grund erstmal zuhören ob man noch Luft hört und 2tens das der Heizkörper durch zirkuliert.
Danach wird wieder entlüftet.
Jetzt zu deiner Frage.
Der Druck kommt durch den Rücklauf, also vom unteren Rohr das in den Heizkörper geht .
Da ich das Ventil vorher ja geschlossen habe und das Wasser von unten bzw rückwärts in den HK läuft stopt es vor dem Ventil und dadurch hat man dann das beste Ergebnis beim entlüften. Wohnungen mit Vielen Zimmern und mehreren HK s immer auf den Wasser Druck achten.
Es gibt alte Heizkörper ohne entlüfter .
Dort muss man über den Vorlauf mit 2 Zangen entlüften.
Allerdings rate ich davon dringend ab .
Das sollte nur ein Fachmann machen.
Aus dem einfachen Grund das diese Verschraubungen sehr alt sind und sehr schnell abreißen.
Wenn das passiert brauchst du erstmal nicht weiter entlüften da das ganze Heitzungswasser sich in der Wohnung verteilt. 😉.
Also bitte „Kein Entlüfter kein Entlüften “ .
Ich habe es 2 mal selbst gesehen als es einmal ein Lehrling machte und einmal ein Hausmeister der besonders clever sein wollte .
Eigentlich merke ich grade das ich dir hier einen Roman auf eine einfache Frage geschrieben habe .
Mfg H.Heckers
J.K. aus H. hat das klar gemacht. Halte dich dran.
Sehr hilfreicher Artikel und überhaupt die ganze Seite. Erlaube mir mal die Site zu bookmarken
An diesem Artikel ist leider einiges falsch:
1. Auf jeden Fall die Reihenfolge: Von unten nach oben entlüften wäre richtig. Bzw. von der Umwälzpumpe aus anfangen und beim am weitesten entfernten Ventil aufhören.
2. Umwälzung auf jeden Fall abschalten, weil sonst das strömende Wasser Luft aufnimmt.
Für den Tipp zur richtigen Entlüftung herzlichen Dank! Die Heizkörper sind ja bei uns nicht so jung, so muss man immer Auge halten. Kann die Luft wegen einer Rohrbeschädigung erscheinen? Logischerweise ja, so ist meine Vermutung, dass die Vermessung ausgeführt werden soll. Die rechtzeitige Hilfe vermögt viel und kostet doch wenig!
Prima Tipps Also ich entlüfte von oben nach unten und dann nochmal oben.
Noch eine Idee, weil ich alles verbummele. Ich hab den Entlüfter Schlüssel mit einem Bändchen an den letzten Heizkörper gehängt.
Dank des Beitrags weiß ich nun, wie man die Heizung entlüftet. Darum habe ich mir ein Entlüftungsschlüssel gekauft. Leider musste ich bestellten, dass auch zwei Ventile nicht mehr ganz dicht sind.
Warum sollte man denn zuerst die oberen Heizungen entlüften? Wir haben unsere Heizung vielleicht einmal im Jahr warten lassen. Jetzt befürchte ich, dass das zu wenig war.
Richtig! Der Grund ist ganz einfach: Fange ich oben an, habe ich immer Luft im System, derweil sonst unten immer Luftlöcher „produziert“ werden. Also: von unten nach oben entlüften.
Hallo euer Beitrag zum Entlüften der Heizkörper ist wirklich top! Klar strukturiert und sehr hilfreich, besonders jetzt, wo die Gaspreise so hoch sind. Danke für die praktischen Tipps!
Intressanter Beitrag, werde mich noch mehr einlesen. Und noch dazu äusserst Hilfreich!