Der erste Advent ist bereits in wenigen Tagen und die erste Kerze am Adventskranz kann entzündet werden.
Meist besteht der Kranz aus gebundenen Tannenzweigen und ist mit Kugeln, Sternen und anderen Dekorationen geschmückt. Aber warum nicht mal etwas Neues ausprobieren?
Im heutigen Blogbeitrag vermischen wir alten Traditionen mit modernen Formen und bauen einen Kerzenständer aus Holz. Diesen könnt ihr nicht nur als Adventskranz-Ersatz verwenden, sondern auch zu vielen anderen Gelegenheiten. Und das Beste daran ist, ihr habt ihn selbst gemacht.
Benötigtes Material
- Rechteckige Holzleiste aus Kiefer: mind. 550 mm lang, 20 x 20 mm
- Holzplatte aus Kiefer: mind. 150 x 150 mm, Dicke ca. 15 mm
- Feinsäge / feine Holzsäge
- Grobe Holzfeile / Raspel
- Bleistift und Lineal / Zollstock / Tischlerwinkel
- Stecheisen: 19 mm Breite, bei Bedarf ein zweites Kleineres
- Hammer oder Klopfholz
- Forstnerbohrer: mit 45 mm Durchmesser
- Lochsäge: 55 – 60 mm Durchmesser, mit passendem Aufsatz
- Holzleim (Weißleim)
- Handsenker / Senker
- Bohrmaschine / Ständerbohrmaschine
- Schleifpapier: Grobes (ca. P80) und Feines (ca. P160)
- 2 kleine Schraubzwingen
- Kreuzschlitz Schraubendreher
- Spanplattenschrauben: 5 x 25 mm, Senkkopf, Vollgewinde
- 4 Teelichter
- 4 Teelichtgläser: Durchmesser des Bodens 44 mm
Die Arbeitszeit kann, je nach Holzart, Leim, Können und verfügbaren Maschinen variieren. Im Schnitt ist bei entsprechender Vorbereitung der Werkzeuge mit 4 Stunden zu rechnen.
Die genauen Maße des Kerzenständers könnt ihr in diesem Plan einsehen: Vorlage Kerzenständer (152 KB)
Schritt 1: Anzeichnen
Nachdem alle Materialien und Werkzeuge vorbereitet wurden, kann es auch schon losgehen. Als Erstes müssen die verschiedenen Längen der Holzleiste mit einem Bleistift angezeichnet, und anschließend zugesägt werden.
Zwei Stücke sollten, wie im beigefügten Plan ersichtlich ist, 120 mm lang sein und dienen später als Beine. Der Steg dazwischen hat eine Länge von 300 mm.
Schritt 2: Stemmen
Der Steg benötigt nun eine Vertiefungen, um später die Beine anzubringen. Dazu ist es erforderlich, wieder alle Maße mit einem Bleistift einzuzeichnen. Anschließend wird entlang der eben gezeichneten Linien bis zur Hälfte der Holzleiste geschnitten.
Sobald diese Schnitte fertig gestellt sind, lässt sich der überflüssige Holzrest mit einem Stecheisen entfernt, sodass ein rechteckige Vertiefung entsteht. Die Feinarbeiten, wie abstehende Holzfasern, sind mit einem kleineren Stecheisen schnell erledigt. In diesen Aussparungen sollten jetzt die Holzfußleisten passgenau sitzen.
Schritt 3: Rundungen fertigen
Nun werden die Rundungen am Ende der beiden Holzleisten, die als Beine dienen, aufgezeichnet. Zur Vereinfachung empfiehlt sich eine 5 Cent Münze, welche die ideale Rundung für unseren Kerzenständer hat. Anschließend wird die Form mit einer Raspel oder einer groben Feile abgefeilt.
Damit ihr nicht zu lange Feilen müsst, kann die Ecke mit der Säge ein wenig getrimmt werden. Alternativ tut es auch eine elektronische Schleifmaschine.
Schritt 4: Leisten schleifen
Sind die Rundungen erst einmal erstellt, werden die Holzstangen mit Schleifpapier geschliffen. Dabei ist wichtig, dass alle Bleistiftspuren entfernt und die Kanten gebrochen werden.
Beim Brechen der Kanten genügt es, 2-3 mal mit dem Schleifpapier über die Scharfe Kante zu schleifen. Dadurch ist es angenehmer anzufassen und das Holt splittert nicht.
Schritt 5: Leisten verleimen
Als Nächstes folgt die Verleimung der Leisten. Um die Holzfüße genau positionieren zu können, muss zunächst an der Oberseite die Breite des Steges eingezeichnet werden. Anschließend wird etwas Leim in die Aussparung des Stegs aufgetragen und die Leisten ineinander gesteckt. Nun nur noch alles ausrichten und mit Schraubzwingen zusammenpressen.
Sollte beim Pressen etwas Holzleim austreten, ist dies kein Problem. Es kann mit einem Stecheisen und einem feuchten Tuch einfach entfernt werden.
Die Trockenzeit richtet sich nach der Holzleimart, der Temperatur und der Feuchtigkeit des Holzes. Etwa 30 Minuten sollten im Normalfall genügen um die Schraubzwingen wieder lösen zu können. Die vollständige Trocknung kann jedoch bis zu 24 Stunden betragen.
Während unser Gestell noch trocknet, kann schon mit Schritt 6 begonnen werden.
Schritt 6: Holzkreise aussägen
Auf der Holzplatte werden zuerst die Stellen markiert, die später als Mittelpunkt der Kerzenhalterplatten dienen sollen. Hierbei ist zu beachten, dass keine Äste angebohrt werden, da sie später leicht ausbrechen können.
Sind alle Markierungen gesetzt, wird der Forstnerbohrer am besten in die Ständerbohrmaschine eingespannt und vorsichtig an der angezeichneten Stelle gebohrt. Natürlich kann auch eine herkömmliche Bohrmaschine genutzt werden, jedoch ist hier ein wirklich ruhiges Händchen gefragt.
Die Vertiefung muss nicht sehr tief sein, etwa 5 mm genügen schon um später die Teelichtgläser einzusetzen.
Nun wird die Lochsäge eingespannt und ebenfalls der selbe Mittelpunkt wie mit dem Forstnerbohrer gewählt. Auch hier ist es mit der Ständerbohrmaschine einfacher zu arbeiten.
Da die Maßangabe an der Lochsäge dem Außendurchmesser entspricht, sollte für eine 50 mm Durchmesser Scheibe eine etwa 55 mm Säge eingesetzt werden.
Schritt 7: Holzkreise schleifen
Sobald die vier Holzkreise ausgeschnitten sind, werden sie mit dem Schleifpapier bearbeitet. Hierbei ist es ebenfalls wichtig die Kanten zu brechen.
Das Bohrloch in der Mitte dient zur Befestigung der Schraube. Dieses wird nun mit einem Senker angesenkt, damit der Senkkopf der Holzschraube eben mit der Oberfläche ist.
Schritt 8: Holzkreise befestigen
Zu guter Letzt müssen nur noch die Positionen der Kerzenhalterkreise an dem Holzsteg markiert und anschließend mit den Schrauben festgezogen werden. Um die Schrauben leichter zu positionieren, können die Löcher mit einem 3 mm Holzbohrer vorgebohrt werden.
Sollten einem die Naturoptik nicht gefallen, ist es natürlich auch möglich, den Kerzenhalter mit Klar- oder farbigen Lack zu streichen.
Das Werk ist vollendet
Glückwunsch, der selbst gebaute Kerzenhalter ist fertig! Die Teelichtgläser werden in die Vertiefungen eingesetzt und die Teelichter platziert. Die Gläser erhält man in den meisten Drogerien und können, je nach Belieben, eingefärbt sein und verschiedene Höhen haben.
Fazit
Schlicht, schick und modern fasst wohl die Eigenschaften des Kerzenständers am Besten zusammen.
Durch die austauschbaren Teelichtgläser lassen sich verschiedene Stimmungen erzeugen und dem Raum seine persönliche Note geben.
Viel Spaß beim Nachbauen und gutes Gelingen!
Hilfreich oder nicht? Wissenswert oder langweilig? Eure Meinung zählt. Sterne anklicken, fertig.
Der ist aber schön geworden. Sehr „dänisch“ 🙂 Etwas ähnliches habe ich auch schon seit Wochen vor, aber je mehr es auf Weihnachten zugeht, desto weniger Zeit scheint man zu haben… 🙁
Optisch auf jedem Fall gelungen, von Holz-Kerzenständern hab ich mittlerweile allerdings genug. Ich hatte einmal das „Vergnügen“ das ein Teelicht zu heiss wurde und das Holz angefangen hat auszugasen. Das Ergebnis war eine rund 70 Zentimeter hohe Stichflamme aus einem kleinen Kerzenständer.
Danach hatte ich einen Herzschlag wie ein Kolibri, muss nicht wiederholt werden 😉
Optisch aber Klasse!
Guten Abend,
mein Sohn sollte sich ein Projekt aussuchen, was er für ein Hauswirtschafts Projekt machen möchte. Gut das ich diesen Kerzenständer gefunden habe. Davon wird er begeistert sein. Danke für die Anleitung.
Liebe Grüße
Ben
Extrem geniale Anleitung, das würde man sich doch wirklich für viele Sachen wünschen! Danke!
Finde die Kerzenhalter optisch auch sehr schön. Wären bestimmt ein gutes Geschenk für meine Freundin, die bald Geburstag hat. Da hab ich ja schon einmal eine gute Idee, was ich ihr schenken könnte! 🙂
Sieht schon gut aus, was für Kosten entstehen dabei ungefähr?