Einleitung

Beim Bau von Holzkonstruktionen wie Terrassen, Carports oder Pergolen spielen Pfostenträger eine zentrale Rolle. Sie verbinden die Holzpfosten mit dem Fundament und sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Unterschiede zwischen Pfostenträgern mit ETA-Zulassung und solchen ohne ETA-Zulassung. Wir zeigen auf, für wen welche Variante geeignet ist und erläutern die Preisunterschiede.

Pfostenträger mit ETA-Zulassung

Die European Technical Assessment (ETA) ist eine europaweit anerkannte Prüfung für Bauprodukte und stellt sicher, dass das jeweilige Produkt hohen Sicherheits-, Leistungs- und Qualitätsanforderungen genügt. Pfostenträger mit ETA-Zulassung sind von unabhängigen Instituten geprüft und bieten verbesserte Lastübertragung, Stabilität und Langlebigkeit. Sie sind besonders für Bauvorhaben mit höheren statischen Anforderungen, im professionellen Bereich und bei der Beantragung von Baugenehmigungen empfehlenswert.

Es gibt mehrere Messverfahren und Tests, die bei der Bewertung von Pfostenträgern zum Einsatz kommen. Diese dienen dazu, die Leistungsfähigkeit, Stabilität und Qualität der Pfostenträger zu überprüfen und sicherzustellen. Einige der am häufigsten verwendeten Verfahren sind:

  1. Zug- und Druckfestigkeitstests: Hierbei wird die Belastungsgrenze der Pfostenträger bei Zug- und Druckbelastungen gemessen. Diese Tests geben Aufschluss darüber, wie viel Gewicht der Pfostenträger tragen kann, bevor er versagt oder sich verformt.
  2. Biegefestigkeitstests: Bei diesen Tests wird die Biegefestigkeit des Pfostenträgers untersucht, indem er einer kontinuierlichen Biegebelastung ausgesetzt wird. Dies gibt Hinweise darauf, wie gut der Pfostenträger in der Lage ist, seitlichen Belastungen standzuhalten, etwa durch Wind oder Schnee.
  3. Korrosionsbeständigkeitstests: Um die Korrosionsbeständigkeit der Pfostenträger zu testen, werden sie verschiedenen Umweltbedingungen und Materialien, wie zum Beispiel Feuchtigkeit, Salzlösungen oder chemischen Stoffen, ausgesetzt. Dies stellt sicher, dass der Pfostenträger auch unter widrigen Umweltbedingungen seine Stabilität und Funktionalität beibehält.
  4. Verankerungstests: Die Verankerung des Pfostenträgers im Fundament ist ein wichtiger Faktor für die Stabilität der gesamten Konstruktion. Bei diesen Tests wird die Festigkeit der Verbindung zwischen dem Pfostenträger und dem Fundament überprüft.
  5. Schwingungs- und Dauerbelastungstests: Hierbei werden Pfostenträger Schwingungen oder wiederholten Belastungen ausgesetzt, um ihre Leistungsfähigkeit und Lebensdauer unter realen Einsatzbedingungen zu beurteilen.

Diese Tests und Verfahren sollen die Einhaltung der hohen Sicherheits-, Leistungs- und Qualitätsstandards gewährleisten. Sie kosten aber auch Geld, welches sich wiederum auf den Preis der Pfostenträger mit ETA-Zulassung auswirkt.

Pfostenträger ohne ETA-Zulassung:

Pfostenträger ohne ETA-Zulassung sind preiswerter, da sie keine solche Tests oder Verfahren durchlaufen sind. Sie eignen sich für alle Projekte, bei denen keine Baugenehmigung erforderlich ist. Sie erfüllen häufig nationale Normen und Standards und sind für viele Anwendungsbereiche geeignet. Es ist jedoch ratsam, auf die Material- und Verarbeitungsqualität zu achten, um eine angemessene Stabilität und Sicherheit der Konstruktion zu gewährleisten.

Anwendungsbereiche:

Die Wahl des passenden Pfostenträgers hängt von den individuellen Anforderungen und dem jeweiligen Projekt ab. Pfostenträger mit ETA-Zulassung sind für professionelle Bauvorhaben, größere Holzkonstruktionen und Projekte mit höheren statischen Anforderungen empfehlenswert. Pfostenträger ohne ETA-Zulassung eignen sich für kleinere Projekte und Heimwerkerarbeiten, bei denen die statischen Anforderungen geringer sind und keine Baugenehmigung erforderlich ist.

Wann benötige ich eine Baugenehmigung?

Die Anforderungen für Baugenehmigungen variieren je nach Bundesland, Kommune und Art des Bauvorhabens. Im Allgemeinen sind Baugenehmigungen für größere und komplexere Projekte erforderlich, bei denen die Stabilität und Sicherheit der Konstruktion gewährleistet sein müssen. Bei kleineren und weniger komplexen Bauvorhaben ist möglicherweise keine Baugenehmigung erforderlich.

Hier einige Beispiele für Projekte, bei denen Pfostenträger verwendet werden und die möglicherweise eine Baugenehmigung erfordern:

Carports: Bei größeren Carports oder solchen, die an bestehende Gebäude angebaut werden, kann eine Baugenehmigung erforderlich sein. In einigen Bundesländern und Kommunen sind Baugenehmigungen für kleinere, freistehende Carports nicht erforderlich.

Terrassenüberdachungen: Für den Bau einer Terrassenüberdachung, die eine bestimmte Größe überschreitet oder an das Wohngebäude angebaut wird, ist möglicherweise eine Baugenehmigung erforderlich.

Gartenhäuser: Bei größeren Gartenhäusern oder solchen, die als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden sollen, kann eine Baugenehmigung notwendig sein. Kleinere Gartenhäuser, die als einfache Lager- oder Hobbyräume dienen, benötigen meist keine Baugenehmigung.

Pergolen: In der Regel sind Pergolen als kleinere und leichtere Konstruktionen in den meisten Bundesländern und Kommunen von der Baugenehmigungspflicht befreit. Bei größeren oder höheren Pergolen, die an ein Wohngebäude angebaut werden oder eine bestimmte Größe überschreiten, kann jedoch eine Baugenehmigung erforderlich sein.

Die Anforderungen für Baugenehmigungen sind regional unterschiedlich. In Deutschland ist das Bauwesen Ländersache, und jedes Bundesland hat seine eigenen Vorschriften und Regelungen. Daher gibt es keine einheitliche Website, auf der alle Anforderungen aufgeführt sind. Um Informationen über die Anforderungen in einem bestimmten Bundesland zu erhalten, solltet ihr die offizielle Website des jeweiligen Bundeslandes oder die Webseite des zuständigen Bauamts in euerer Region besuchen.

Fazit

Beide Varianten von Pfostenträgern haben ihre Berechtigung und können je nach Anwendungsgebiet und individuellen Anforderungen die richtige Wahl sein. Während Pfostenträger mit ETA-Zulassung für anspruchsvollere Projekte und erhöhte Sicherheitsanforderungen geeignet sind, schonen Pfostenträger ohne ETA-Zulassung das Portemonnaie und sind eine Option für kleinere Bauvorhaben und Heimwerkerprojekte. Wichtig ist, dass ihr euch vorab über die Anforderungen des jeweiligen Projekts im Klaren seid. Diesem Thema haben wir einen eigenen Blogbeitrag gewdimet: anforderungen-pfostentraeger/

In unserem Online-Shop könnt ihr sicher sein, dass jedes Produkt, das wir anbieten, ob mit oder ohne ETA, sorgfältig geprüft und ausgewählt wurde, um höchste Standards zu erfüllen. 

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