Silikone kommen in recht großen Kartuschen, wovon vor allem im Heimwerk nur eine kleine Menge benötigt wird. Die ganze Kartusche wegschmeißen ist jedoch zu schade, da sie meistens noch fast voll ist.
Doch wie kann man die angebrochene Kartusche am besten lagern, ohne dass diese komplett austrocknet?
Hierzu gibt es einige Tipps und Tricks zu finden, die wir euch heute näher bringen wollen.
Bevor wir jedoch auf die verschiedenen Methoden eingehen, schon mal ein kleiner Tipp vorweg: Es sollten nur so viele Kartuschen gekauft werden, wie man sie benötigt. Hierfür kann man ca. rechnen : auf eine 10 m Fuge (je nach Streichdichte) kommt eine 500 ml Kartusche. Ebenfalls sollte bewusst sein, dass diese Methoden die Lebensdauer zwar verlängern, aber keine langjährige Verwendung hervorrufen.
Silikon härtet an der Luft sehr schnell aus, weshalb ein schneller Verschluss der offenen Kartusche notwendig ist. Hierfür können wir euch folgende Methoden empfehlen:
Mit einem Nagel oder einer Schraube
In das Loch der Spitze einen passenden, dicken Nagel (min. 40 mm lang) oder eine Holzschraube mit passendem Durchmesser schieben. Um das Loch zu versiegeln, kann um die Spitze und den eingefügten Gegenstand noch Klebeband, bestenfalls Panzerband gewickelt werden.
Wenn das Silikon dann wieder zum Einsatz kommt, kann der Nagel mit einer Zange und die Schraube mit einem Schraubendreher raus gezogen werden. Nun muss nur noch die Tülle mit einem Schraubendreher oder etwas anderem von dem gehärteten Silikon befreit werden.
Das Trocknen lassen
Die schnellste Wahl wäre den Rest Silikon in der Tülle einfach trockenen zu lassen, ggf. noch etwas mehr herausdrücken und dies nachher entweder zu entfernen oder einen Vorrat an Ersatz-Tüllen bereit liegen zu haben. Es sollte jedoch ca. alle 14 Tage der getrocknete Rest aus der Tülle entfernt werden und wieder Frischer herausgedrückt, da sonst das Silikon in der Kartusche anfängt zu trocknen.
Abdecken des Gewindes
Eine weitere Variante wäre es, die Tülle abzuschrauben und ein Stück Frischhaltefolie oder Alufolie über das Gewinde zu legen und die Tülle wieder aufzuschrauben. Hier muss bei erneuten Gebrauch nur der getrocknete Rest aus der Tülle mit einem spitzen schmalen Gegenstand (Schraube oder ähnliches) entfernt werden.
Mit einer Hutmutter
Dies setzt jedoch voraus, eine Hutmutter mit einem Gewinde M14 parat zu haben. Hierbei wird die Mutter erst bis kurz über dem Gewinde mit Silikon gefüllt um Luft aus der Kartusche zu halten und anschließend auf das Gewinde der Kartusche geschraubt. Wenn das Silikon nun wieder zum Einsatz kommt, wird die Mutter abgeschraubt und der gehärtete Rest aus der Tülle entfernt oder eine neue Tülle aufgesetzt.
Mit speziellen Verschlüssen
Einige Kartuschen können im Fachhandel auch gleich mit passenden wieder verschließbaren Kappen gekauft werden. Solltet ihr jedoch bereits Kartuschen ohne den Wiederverschluss haben, kann dieser auch einzeln bei einigen Händlern erworben werden. Dies kann in Form einer Kappe zum aufsetzten auf die Tülle, wie ein Aufsatz für die Kartusche sein.
Was gibt es sonst noch zu beachten?
Neben den verschiedenen Methoden, muss natürlich auch die richtige Lagerung eingehalten werden. Die Kartuschen sollten, ob angebrochen oder noch verschlossen, bei Temperaturen von +5 °C und + 25 °C trocken und vor Frost geschützt gelagert werden, ansonsten würde das Silikon innerhalb kürzester Zeit komplett eintrocknen und ist somit nicht mehr zu gebrauchen.
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Hallo Melanie,
Super Ideen! Ich nehme immer einen Nagel oder wenn dabei so einen Deckel zum aufschrauben auf die Tülle. Man braucht aber, wenn man längers die Tube liegen lässt auf jeden Fall eine neue Tülle. Wenn ich etwas mehr mit Silikon arbeite, dann nehme ich immer die gleiche Tülle und lege die übrigen auf die Seite.
Hier steht:
„vor Frost geschützt gelagert werden“
und dann
„können die Kartuschen auch für einige Zeit in einer Tiefkühltruhe aufbewahrt werden (-20 °C)“
Ja was denn jetzt??????
Hallo HolyP,
vielen Dank für deinen Hinweis. Du hast Recht, da hat sich ein Fehler eingeschlichen. Wir haben den Part mit der Aufbewahrung in der Tiefkühltruhe jetzt aus dem Beitrag entfernt.
LG
Nicolai
Methode Kostnix
Die Verbindungsstelle Tülle/Kartusche mit Wachs aus einer tropfenden Kerze versiegeln, die obere Öffnung ebenfalls. Kann problemlos wieder entfernt werden. Achtung, Kartuschen härten gerne mal von unten durch nach längerer Zeit.
Die Methode wende ich auch bei Leimtuben, SEKU u.ä. an. Das gab es früher schon bei Duosan Rapid.
Ich habe mehrere eine Tüllen (Spitzen) die mit getrocknetem Silikon voll bis zum Gewinde gefüllt sind. Diese Tüllen verwende ich immer wieder zur Lagerung meiner „aktiven“ Kartuschen. Ich verwende meist mehrere Kartuschen mit transparentem, weißem oder grauen Silikon für meine Bastel-arbeiten. Übrigens verwende ich Silikon auch gerne für Klebungen. Hält fest und sorgt für elastische Verklebung.
Das mit der M14 Hutmutter wußte ich bisher noch nicht. Tolle Idee werde diese gleich ausprobieren da ich mit etlichen Kartuschen versch. Farben (weiß grau und transparent arbeite und das Silikon auch zum Kleben von versch. Materialien verwende, eben nicht nur für Fugen.
Eine spontane Idee von mir ist es die Kartuschen vakuumverpackt zu lagern. Also mit so einem Vakumiergerät. Ginge dann auch gleich für bestimmte Kleb- und Dichtstoffe in anderen Gebinden. Muss ich selbst Mal ausprobieren.
Das waren tolle Tipps für mich. Ich hab mich für die Frischhaltefolie entschieden danke
Super! Und vielen Dank!
Amelie vom Befestigungsteam
Seit einiger Zeit sind bei manchen Herstellern Tüllen dabei, deren Material sich nach einigen Wochen Kontakt mit Silikon auflöst.
Die Tüllen platzen einfach am Gewinde auf.
Man könnte auf die Idee kommen, dass einige Hersteller nicht wollen, dass man angebrochene Kartuschen nach ein paar Wochen weiter verwenden kann.
hab mich exakt das auch gefragt .
interessant und gut umzusetzen.