Holz ist einer unserer wichtigsten Rohstoffe. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es im Bauwesen und im Innenausbau eine sehr hohe Beliebtheit hat.
Doch trotz der vielen guten Eigenschaften gibt es auch einige Nachteile gegenüber Beton und Metall. Beispielsweise brennt es leichter und kann durch Schädlinge stark angegriffen werden.
Angeblich soll es aber Holz geben, dass diese negativen Eigenschaften nicht aufweist und deshalb das ideale Bau- und Möbelholz darstellt. In Fachkreisen wird das Holz als Mondholz oder Mondphasenholz bezeichnet und stellt ein großes Streitthema zwischen den Befürwortern und Gegnern dar.
Doch worum handelt es sich bei Mondholz eigentlich und wieso sorgt es für so viel Aufregung?
Was ist Mondholz?
Auf den ersten Blick handelt es sich dabei um ganz normales Holz, zum Beispiel Lärche, Buche oder Fichte. Das Besondere daran ist jedoch, dass es zu einer bestimmten Zeit gefällt wird und dadurch spezielle Eigenschaften aufweisen soll.
Die Mythen um das Mondholz stammen noch aus der Zeit der Kelten. Ihre Zeiteinteilung basierte auf dem Mondzyklus. Durch Beobachtung der Natur, und aufgrund verschiedener theoretischer Annahmen, wurde Wissen angehäuft und im Laufe der Zeit von Generation zu Generation weitergegeben.
Der Einfluss des Mondes auf die Natur ist schon lange bekannt. Am Meer sind die Auswirkungen durch die Gezeiten besonders gut sichtbar. Es gibt aber auch einige Theorien, die dem Mond viel mehr Einfluss auf unser Leben zusprechen.
So soll, beispielsweise, bei Vollmond die Geburtenrate steigen und auch der Schlaf von vielen Menschen beeinflusst werden. Rasen und Haare wachsen angeblich bei abnehmenden Mond langsamer und Gemüsesamen werden, wenn sie an bestimmten Mondtagen gesät werden, besonders prächtig. Warum also nicht auch bei Holz?
Aus diesem Wissen entstand irgendwann der forstwirtschaftliche Mondkalender, in dem der richtige Zeitpunkt zur Fällung des Mondholz-Baumes festgehalten wurde.
Dieser ist zwischen Ende Oktober und Anfang Januar, manchmal wird auch der 1. März als günstiges Datum angenommen.
Die wichtigste Regel dabei ist, dass der Mond abnehmend sein soll, am Besten kurz vor Neumond. In diesem Zeitraum sind die biologischen Abläufe im Baum auf ein Minimum reduziert.
Aber Vorsicht: Interessierte Käufer, die diese großartigen Eigenschaften schätzen, sollten den Kaufpreis genau prüfen. Bis zu 30% ist das Mondholz teurer als das normal geschlagene Holz.
Gewinnung
Mondholz wird vom Ablauf her wie ein handelsüblicher Baum gefällt. Als nächster Schritt folgt die Entfernung der Äste. Bei einem Mondholz-Baum muss dieser erst vier Wochen unbearbeitet gelagert werden, im Idealfall wird der Stamm höher gelagert als die Krone. Dadurch soll das im Holz befindliche Wasser langsam in die Blätter bzw. Nadeln fließen und dort verdunsten.
Erst nach dieser Ruhezeit wird der Holzstamm weiter verarbeitet.
Befürworter
Die Befürworter von Mondholz sagen oft, dass es besonders haltbar, robust, formstabil ist und nicht von Schimmel und Insekten befallen wird.
Zudem ist das Holz feuerunempfindlich und verbrennt nicht. In alten Bauernhäusern wurde es sogar im Kamin als Verkleidung verbaut. Die Oberfläche soll zwar verkohlt, aber das Holz an sich intakt geblieben sein.
Wird ein Mondholzbrett hinter das Kopfende eines Bettes gelegt, soll sich der Schlafende besonders gut erholen können. Auch bei Schlaflosigkeit und Bettnässe von Kindern kann das Holz helfen und zudem die Fruchtbarkeit von Frauen erhöhen.
Zur Weihnachtszeit wird Mondholz gerne verwendet, da diese Bäume ihre Nadeln erst sehr spät verlieren sollen. Der beste Zeitpunkt für die Fällung sind 3 Tage vor dem elften Vollmond.
Gegner
Natürlich gibt es bei solch einem „Wunderholz“ auch viele Skeptiker, die die Eigenschaften anzweifeln. So wurden schon einige wissenschaftliche Untersuchungen und Experimente durchgeführt, die keine großen Unterschiede zwischen Mondholz und normalen Holz feststellen konnten.
Diese feinen Unterschiede können durch die sorgsame Lagerung und Trocknung entstehen. Außerdem trägt der Standort und die kalte Jahreszeit dazu bei, da im Winter der Baum nicht so feucht ist.
Einige Wissenschaftler halten die Mondholz-Eigenschaften deshalb für ein Ammenmärchen oder Wunschglauben.
Dadurch, dass Mondholz von außen nicht erkennbar ist und oft zu hohen Preisen verkauft wird, haben Betrüger natürlich leichtes Spiel und können sich so leicht eine goldene Nase verdienen.
Fazit
Zu dem Thema gab es in unserem Büro ebenfalls unterschiedliche Ansichten. Die Einen halten es für vorstellbar, dass der Mond so starke Einflüsse auf das Mondholz haben kann, die Anderen finden, dass es nur eine weitere Möglichkeit ist um mehr Geld für ein Möbelstück zu verlangen.
Wie so oft im Leben muss wohl auch hier jeder für sich selbst entscheiden. Wissen und Glauben liegen oftmals eng beieinander, so dass man den Unterschied kaum erkennen kann.
Was denkt ihr über Mondholz? Gehört ihr mehr zu den Befürwortern oder eher zu den Gegnern? Wärt ihr bereit, für die besseren Eigenschaften mehr Geld auszugeben? Schreibt eure Meinung einfach in die Kommentare.
Hilfreich oder nicht? Wissenswert oder langweilig? Eure Meinung zählt. Sterne anklicken, fertig.
Warum sollte der Moment des fällen für die Eigenschaften des Holzes entscheiden sein? Das Holz ist doch nicht schlagartig tot, sondern diverse Stoffwechselprozesse laufen noch einige Zeit weiter. Die Blätter versuchen weiterhin den Wassertransport innerhalb des Holzes aufrecht zu erhalten, weshalb sie auch nur langsam gelb werden und vertrocknen, usw. Entscheidend scheinen mir vielmehr die Wachstumsphasen welche vorangegangen sind (Licht-, wasser- und Nährstoffreichtum, bzw. eben -Mangel.
Ich denke, bei Preisen für Mondholz von +30% ist das wohl die Quelle für den Begriff „Mondpreise“
für mich beeindruckend, die bauwerke aus holz, die hunderte von jahren bestand halten, zb brücken, Innenverkleidungen bei historischen bauten etc.
Zufällig haben wir 3 große Fichten im Jahr 2009 während der besonderen definierten Mondholzphase gefällt und im darauffolgenden Frühjahr im Sägewerk zu Balken, Kanthölzer und Bretter sägen lassen. Bis heute ist im weiterverarbeiten Holz kein einziger Riss festzustellen und nach wie vor masshaltig. Die Schnittware wurde für ein Treppengeländer im Aussenbereich, als Sichtbalken im Innenbereich für eine Raumvergrösserung mit Kachelofenheizung … verwendet.
Ich bin vom Mondholz 100prozentig überzeugt.
Ich bin vor ca. 5 Jahren auf den Unternehmer Erwin Thoma gestoßen, der seit den 90ger Jahren weltweit hunderte Häuser ausschließlich aus reinem Holz gebaut hat. Dabei hat er nur Mondholz verwendet. Im Laufe seines Lebens hat er dabei auch medizinische, statische, heizungsrelevante und strahlungsrelevante Beobachtungen gemacht und diese in mehr als 10 Büchern beschrieben. Dabei hat er auch mit Wissenschaftlern, der Universität Graz und der ETH Zürich zusammengearbeitet bzw. seine Erfahrungen mit deren Forschungsergebnissen verglichen. Es muss – von der ganz normalen Beobachtung her -die Frage erlaubt sein, wie Bauernhöfe, Scheunen, Schutzhütten und selbst ein Gerichtsgebäude im Alpenraum über Jahrhunderte hinweg sehr gut erhalten sind und noch immer ihren Zweck erfüllen, obwohl sie nie mit irgendwelchen Holzschutzchemikalien in Berührung gekommen sind, die es ja erst ca. 100 Jahre gibt. Zur Zeit erlebe ich ganz praktisch ein angesprochenen Phänomen: Ich versuche gerade seit ein paar Tagen, drei Jahre gut abgetrocknetes Lärchenholz in meinem Kaminofen zu verfeuern, aber es brennt sehr schlecht, und nur in Gesellschaft mit Buchen- oder Eichenholz. Und am Ende bleiben noch hartnäckige harte Holzkohlenreste zurück, was ich bisher in den Jahren höchst selten erlebt habe.
was für mich noch völlig unklar ist wie an diesem einem Tag (3 Tage von dem 11. Neumond) soviel Holz geschlagen werden … was ist wenn dieser eine Tag auf einen Sonntag fällt ?
Allgemein soll Mondholz in der Saftruhe – Ende November bis ca. Anfang März – bei abnemendem Mond geschlagen werden. Es gibt noch spezielle Kalender, wo eben auch noch auf ganz einzelne Tage gepocht wird. Ob das dann wirklich so entscheidend ist, weiß ich nicht. Der Förster und Holzbauunternehmer Erwin Thoma beschreibt in seinen Büchern und Vorträgen, was er in vielen Jahren der Praxis dabei erlebt hat. Gemutmaßt und behauptet wird immer sehr viel. Ich bin von den Dingen überzeugt, die man in der tatsächlichen Anwendung mit dem gesunden Menschenverstand überprüfen kann- auch wissenschaftlich. Weit über 1000 Häuser aus reinem Holz, ohne Verwendung giftiger Klebstoffe oder Holzschutzmittel rund um den Globus sprechen eine deutliche Sprache…