Holzdübel gebrochen?

Holzdübel gebrochen?

Holzdübel werden besonders gerne für die Verbindung von Möbelelementen aus Holz verwendet.

Aber was tut man, wenn sie einmal gebrochen sind und ein Teil davon noch immer im Möbelstück steckt?

Mit diesem Problematik befassen wir uns heute ausführlicher.

Tipp vorab: Verleimung lösen

Verleimte Holzdübel lassen sich natürlich schlechter entfernen, als Holzdübel, die nur gesteckt wurden. Falls ihr Holzleim verwendet habt, erleichtert es die Arbeit, diesen vorher zu lösen.

Wie das funktioniert, erklären wir euch in unserem Blogbeitrag  „Verleimte Holzmöbel demontieren – diese Tricks funktionieren“

Das Offensichtliche zuerst

Wenn der Holzdübel noch etwas aus dem Bohrloch herausragt, könnt ihr versuchen, ihn mit einer Zange zu greifen und ihn so herauszuziehen.

Leider kommt es aber eher vor, dass die Bruchstelle zu tief ist und ihr den Dübel dann nicht mehr ohne weiteres zu fassen bekommt. Dann müssen andere Lösungen her.

Korkenzieher

Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen und Funktionsweisen. Je nach dem, welche Art von Korkenzieher ihr euer Eigen nennt, gibt es andere Herangehensweise an die Problematik unseres gebrochenen Holzdübels.

Ein T-Korkenzieher ist so aufgebaut, dass man ihn in den Korken dreht und dann mit eigener Kraft hinauszieht. Das kann bei unserem Holzdübel jedoch zu Problemen führen. Zum einen kann der Holzdübel zu stark verankert sein, als dass er sich mit bloßer Zugkraft per Hand lösen lässt. Zum anderen kann das Ziehen und das darauffolgende ruckhafte Lösen bei einigen Gegenständen, z.B. Glasvitrinen auch gefährlich sein.

Schöner als eine Ruckbewegung wäre da ein dosierter Kraftzug. Die Lösung:

Holzdübel mit T-Korkenzieher entfernen

Holzdübel mit T-Korkenzieher entfernen

Schichtet mehrere Metall-Muttern übereinander über die Stelle, in der der Holzdübel abgebrochen ist. Die Muttern müssen dabei einen größeren Innendurchmesser haben,  als der Holzdübel.

Setzt dann den Korkenzieher durch das „Muttern-Röhrchen“ auf den Dübel. Dann immer weiter drehen. Der Handgriff des Korkenziehers schlägt nach einigen Umdrehungen gegen das Röhrchen. Durch die erhöhte Krafteinwirkung beim Drehen zieht sich der Dübel dann aus dem Loch.

Alternativ zu den Muttern eignen sich natürlich alle Gegenstände, die genügend Festigkeit besitzen und eine Öffnung haben, durch das der Korkenzieher und der Holzdübel hindurch passen. Das können also Metallröhrchen sein oder auch durchbohrte Holzelemente.

Wenn ihr einen Flügelkorkenzieher besitzt, gestaltet sich die Sache noch einfacher.

Holzdübel mit Flügelkorkenzieher entfernen

Holzdübel mit Flügelkorkenzieher entfernen

Das Gestell des Korkenziehers, der bei einer Flasche den Flaschenhals umschließt, dient hier als Auflagefläche auf dem Bauteil. Einfach hinein schrauben und die Flügel des Korkenziehers nach unten drücken.

Klappt nicht?

Sollte das nicht funktionieren, liegt das vermutlich daran, dass der Dübel zu fest verankert ist. Wenn das der Fall ist, müssen wir zu anderen Mitteln greifen.

Sägen - Hobeln - Bohren

Sägen – Hobeln – Bohren

Wenn nichts mehr hilft, muss der Holzdübel ausgebohrt werden. Da stellt sich bei abgebrochenen Dübel aber ein Problem: Die Bruchstelle ist selten glatt. Es bestünde damit die Gefahr, dass der Bohrer abrutscht oder schon beim Ansetzen keine richtige Verankerung findet.

Deshalb bietet es sich an, vor dem Bohren überstehende Teile ab zu sägen. Wenn möglich benutzt dabei eine Handsäge ohne Rücken. Diese haben den Vorteil, dass ihr parallel an der Bauteilkante entlang sägen könnt.

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Handsäge mit und ohne Rücken im Vergleich

Bei Sägen mit Rücken, kann es passieren, dass ihr ins Bauteil reinsägt, weil sich die Schnittrichtung durch den Rücken leicht nach innen richtet.

Holzdübelreste die jetzt noch herausragen, könnt ihr mit einem Holzhobel entfernen. Wenn es die Kante des Bauteils zulässt, könnt ihr auch zu Schleifpapier greifen.

Jetzt geht es ans Bohren. Wenn ihr einen Standbohrer habt und das Bauteil sich darin fixieren lässt, wäre das ideal. Es funktioniert mit handwerklichem Geschick und einer ruhigen Hand aber auch mit einer normalen Handbohrmaschine.

Denkt daran, dass der Bohrer maximal so groß sein sollte wie der zu durchbohrende Holzdübel, damit das Bauteil keinen Schaden nimmt.

Nach dem Bohrvorgang könnten sich Leimreste auf dem Bohrer vorfinden. Diese könnt ihr mit einem feuchten Lappen wegwischen.

Dem Problem vorbeugen:

Wenn ihr Holzmöbel, die ihren Platz im Trockenen finden, mit Holzdübeln verbindet, greift am besten zu wasserlöslichen Holzleim. Dann habt ihr es bei einer Demontage erheblich einfacher – egal ob der Holzdübel abgebrochen oder intakt ist.


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