Durchwühlte Schubladen, verwüstete Räume und unauffindbare Wertgegenstände: Ein Einbruch hinterlässt Chaos und Unsicherheit. In vielen Häusern und Wohnungen haben Verbrecher ein leichtes Spiel, weil keine ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Dabei könnte man sich durch einige gezielte Maßnahmen wirksam vor Einbruch schützen. Wir erklären euch in diesem Blogbeitrag, was ihr im Ernstfall tun solltet und wie ihr eure Fenster und Haustür einbruchsicher macht

Einbruchalarm – Was ist jetzt zu tun?

Nachdem in den eigenen vier Wänden eingebrochen worden ist, sitzt der Schock tief in den Knochen. Natürlich solltet ihr euch erst einmal von eurem Schrecken erholen. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, dass ihr jetzt aktiv werdet. Die folgende Infografik gibt euch einen Überblick über das richtige Verhalten nach einem Einbruch.

Infografik Verhalten bei Einbruch

Quelle: tresoro.de

Klar ist aber: Im Idealfall gilt es, diesen Ernstfall von vornherein zu vermeiden. Dazu geben wir euch im Folgenden ein paar Sicherheitstipps für euer Zuhause. Wir zeigen euch, wie ihr die absoluten Gebäudeschwachstellen – nämlich sämtliche Fenster und die Haus- oder Wohnungstür – sinnvoll vor Einbrechern absichern könnt.

1. Mechanische Nachsicherung der Fenster

Einbrecher öffnet Fenster mit Brecheisen

© Kucher Christian Delbert/Shutterstock.com

Die meisten Einbrecher suchen sich ungeschützte Fenster aus, um schnell und unbemerkt in das Gebäudeinnere zu gelangen. Um Langfingern ein paar Stolpersteine in den Weg zu legen, müsst ihr nicht immer gleich eure gesamten Fenster austauschen. Fensterschutz kann auch im Nachhinein mit den folgenden beiden Methoden gewährleistet werden.

  • Eine transparente Sicherheits- oder Splitterschutzfolie kann von innen auf die Fensterscheiben geklebt werden. Wenn der Einbrecher das Glas einschlägt, werden die Glassplitter von der Folie komplett gebunden, sodass der Eindringling draußen bleiben muss.

  • Ein universal einsetzbarer Einbruchschutzwinkel lohnt sich bei nach innen öffnenden Fenstern und Fenstertüren. Der Sicherungswinkel aus Holz, Kunststoff oder Aluminium unterstützt die Fensterverriegelung und verhindert, dass die Fenster unbeschwert geöffnet werden können.

2. Fensterschutz durch Rollläden

Damit Einbrecher nicht auf Anhieb an die einzelnen Fenster gelangen, ist die Anschaffung von Rollläden sinnvoll. So lässt sich der eigentliche Einbruchschutz erfolgreich ergänzen. Achtet bei der Auswahl der Rollläden darauf, dass sie genau zu euren Fenstern passen – es dürfen hier keine Lücken entstehen, denn ansonsten haben sie nicht die gewünschte Wirkung.

Für den idealen Fensterschutz muss der Rollladen natürlich immer vollständig geschlossen sein. Somit wird der Zugang zum dahinterliegenden Fenster für ungebetene Gäste automatisch erschwert. Besonders lohnen sich hier elektrische Rollläden – diese lassen sich nämlich wesentlich schwieriger durchdringen als die herkömmliche Variante.

3. Sicherheitsschlösser für Türen

Selbst wenn die meisten Einbrüche über ungesicherte Fenster passieren, darf das Risiko von ungeschützten Haus- und Wohnungstüren nicht unterschätzt werden. Zusammen mit den Fenstern gehören sie nämlich zu den Gebäudeöffnungen, die Einbrecher als Sprungbrett für ihre kriminellen Machenschaften nützen.

Nicht selten knacken Langfinger mit nur wenigen Handgriffen das Türschloss und verschaffen sich Zugang in das Gebäudeinnere. Damit dieses Szenario in eurem Zuhause nicht zur Realität wird, könnt ihr eure Haus- oder Wohnungstür mit diesen Sicherheitsschlössern ausstatten.

  • Ein Panzerriegel- bzw. Querriegelschloss bietet optimalen Schutz, wenn Einbrecher still und heimlich die Tür aufbrechen wollen. Beim Schließen fahren hier massive Riegel in mehrere Schließkästen ein – sowohl auf der Schloss- als auch Bandseite der Tür.

  • Ein praktisches Türzusatzschloss dient als zusätzliche Türsicherung. Sie kann z. B. als Kastenschloss auf dem Türblatt und als Schließkasten auf der Zarge befestigt werden. Beim Schließen der Tür über einen Drehknopf oder einen Schlüssel fährt ein Stahlriegel in den Schlosskasten ein. Somit wird die Widerstandsfähigkeit der Tür stark erhöht.

4. Verstärkung des Türrahmens

Ein gewöhnlicher hölzerner Türrahmen kann von erfahrenen Einbrechern normalerweise problemlos eingebrochen werden. Wenn ihr eure Haus- oder Wohnungstür einbruchsicher machen möchtet, solltet ihr euch deshalb auch ein paar Gedanken zum Türrahmen – einer der wesentlichen Türbestandteile – machen.

Am besten stattet ihr eure Haus- oder Wohnungstür mit einem Sicherheits-Schließblech aus. Es handelt sich hier um ein flaches Metall, das direkt in der Türzarge bzw. im Türrahmen eingesetzt wird. Das Blechmaterial verhindert, dass das Verbrecherwerkzeug (z. B. Brecheisen) genügend Halt auf der Tür findet.

5. Hohe Widerstandsklassen für Fenster und Türen

In Zusammenarbeit mit der Polizei wurden insgesamt sechs Widerstandsklassen für Fenster und Türen nach der europäischen Prüfnorm DIN EN 1627 definiert. Je nach persönlichem Sicherheitsbedürfnis und Wohnlage könnt ihr eure Fenster und Türen nach dieser Prüfnorm einbruchsicher machen.

  • Widerstandsklasse RC 1 N: Sie bietet den niedrigsten Schutz gegenüber Einbrechern. Somit halten Fenster und Türen mit dieser Widerstandsklasse Verbrechern nur in begrenztem Ausmaß stand.

  • Widerstandsklasse RC 2 N: Sie ist die Einstiegsklasse und schützt bereits vor Einbrechern mit einfachen Hebelwerkzeugen. Für den Anfang empfiehlt sich auf jeden Fall diese Widerstandsklasse.

  • Widerstandsklasse RC 3: Diese Widerstandsklasse bietet sehr hohen Einbruchschutz. Das Öffnen eines solchen Fensters ist selbst für einen erfahrenen Einbrecher äußerst knifflig – mit den vielen Versuchen, sich einen Weg durch das Fenster zu bahnen, verliert der ungebetene Gast wertvolle Zeit.

  • Widerstandsklassen RC 4-RC 6: Diese Widerstandsklassen lohnen sich nur für den Geschäfts- und nicht für den Privatbereich. Sie schützen vor erfahrenen Tätern, die von akkubetriebener Bohrmaschine bis Stemmeisen alle möglichen Werkzeuge nutzen, um sich einen Zugang in das Gebäudeinnere zu verschaffen.

 

Ein Einbruch kann immer passieren – da mag man in noch so einer abgeschiedenen Wohngegend leben. Damit ihr euch nicht vor ungebetenen Gästen fürchten müsst, solltet ihr also eure Fenster und Tür einbruchsicher machen. Mit unseren Sicherheitsmaßnahmen seid ihr für den Ernstfall gerüstet!


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