Im ersten Teil unserer Serie „Die Schraube“ gab es einiges zum Thema „Messen einer Schraube“ zu lernen. Doch bei einer Schraube gibt es wesentlich mehr zu beachten, als das man nur wissen muss wie man sie misst.
In unserem heutigen Teil dreht sich alles um den Schraubenkopf. Ihr lernt also die unterschiedlichen Kopfformen und Ihren Verwendungszweck kennen und könnt zudem gleich herausfinden ob dieser beim Messen der Schraube beachtet werden muss oder nicht.
Köpfchen benutzen
Wie ihr im vorherigen Blogbeitrag bereits erfahren habt, ist der Schraubenkopf entscheidend beim Messen einer Schraube. Aber was für unterschiedliche Schraubenköpfe gibt es eigentlich und was für eine Bewandniss haben diese?
Nachfolgend findet ihr eine Liste der verschiedenen Kopfformen, zusammen mit einer kurzen Erläuterung.
Übrigens: Um euch das Messen der unterschiedlichen Schrauben zu erleichtern, findet ihr neben jeder Erläuterung eine kleine Skizze mit einen blauen Pfeil. Dieser Pfeil dient dazu euch zu veranschaulichen, ob der Schraubenkopf beim Messen mit einbezogen wird oder nicht.
1.) Zylinderkopf
Zylinderkopfschrauben haben einen komplett runden Kopf und können mit verschiedenen Antrieben versehen sein. Dieser Schraubentyp kommt in der Regel im Metallverarbeitenden Gewerbe und im Elektrohandwerk zum Einsatz.
– Kopf wird nicht mitgemessen –
2.) Sechskantkopf
Sechskantschrauben zeichnen sich durch Ihren sechseckigen Kopf aus. Sie werden meist mit einem Maul- / Gabelschlüssel festgezogen. Gerade in sperrigen Gebieten wo wenig Platz herrscht ist dieser Schraubenkopf Gold Wert. Bei einem Schraubenzieher wird relativ viel Platz benötigt um eine Schraube nachzuziehen. Dieses Problem hat man bei einem flachen Maulschlüssel natürlich nicht.
– Kopf wird nicht mitgemessen –
3.) Senkkopf
Senkkopfschrauben sind besonders praktisch wenn man Verletzungsgefahren vermeiden möchte. Der Kopf verschwindet im Holz bzw. ist vollkommen plan. Somit kann es nicht passieren, das man am Schraubenkopf hängen bleibt und sich beispielsweise verletzt oder die Kleidung aufreißt.
– Kopf wird mitgemessen –
4.) Rundkopf / auch Pan-Head genannt
Pan-Head Schrauben werden überall dort eingesetzt wo der Untergrund nicht eingedrückt werden darf. Das bedeutet, das Schraubenkopf gräbt sich nicht in das Material sondern liegt oben auf. Daher werden sie häufig im Elektrobereich / Schaltanlagenbau verwendet.
– Kopf wird nicht mitgemessen –
5.) Linsenkopf
Der Linsenkopf ist im Endeffekt nur eine schönere Form des Senkkopfes. Er sieht sehr edel aus und wird daher gern für Fußleisten oder andere sichtbaren Verschraubungen verwendet. Auch bei Verbindungen wo durch die Schrauben bestimmte Akzente gesetzt werden, kommt diese Kopfform oft zum Einsatz.
– Kopf wird nicht mitgemessen –
6.) Tellerkopf
Tellerkopfschrauben sind so genannte statische Befestigungsmittel. Durch die besondere Kopfform haben diese Schrauben deutlich mehr Auszugswiderstand als zum Beispiel eine Senkschraube. Das liegt daran, das eine größere Fläche des Holzes vom Tellerkopf bedeckt wird als bei anderen Schrauben. Diese besondere Fähigkeit kommt vor allen Dingen bei Bereichen mit Windsogkräften zum Einsatz.
– Kopf wird nicht mitgemessen –
7.) Trompetenkopf
Der Trompetenkopf kommt vor allem bei speziellen Schrauben für Gipskartonplatten zum Vorschein. Die besondere Form bewirkt, dass die Platten nicht vom Kopf eingedrückt wird, sondern sich dieser quasi auf den Gipskarton legt.
– Kopf wird nicht mitgemessen –
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Die Erklärungen sind sehr anschaulich und gut dargestellt. Lediglich der „Linsenkopf“ ist nicht ganz richtig. Der muss eigentlich „Linsensenkkopf“ heißen. Dieser ist sozusagen eine Kreuzung zwischen Senkkopf und und Halbrundkopf, jedoch ist der Kopf wesentlich schwächer gewölbt als ein Halbrundkopf, eben wie eine Linse nur ganz schwach gewölbt. Gemessen wird der Linsensenkkopf einschließlich der 90 Grad Senkung Richtung Schaft jedoch ohne die Wölbung nach außen. Auf dem Bild ist die 90 Grad Senkteil zu klein dargestellt. (siehe auch: https://www.schrauben-normen.de/linsensenkkopf.html)
Freundliche Grüße und Danke für die Verbreitung von technischem Wissen! Reidar
Hallo Reidar,
danke für deine Anmerkung!
Bei einem Linsenkopf und einem Linsensenkkopf handelt es sich um zwei unterschiedliche Kopfformen. Der Linsensenkkopf, wie von dir beschrieben, ist eine Sonderform der Senkkopfschraube. Im Grunde eine Senkkopfschraube mit einer kleinen Wölbung an der Oberseite.
Beim Linsenkopf handelt es sich um einen Kopf, der verwendet wird, wenn dieser auch sichtbar sein soll. Beispielsweise in der Elektrotechnik oder für Fußleisten.
Gruß
Alexander
Die Flachrundschraube mit Vierkantansatz nach DIN 603, umganggsprachlich auch Schloss- oder Torbandschraube, fehlt.
Danke, hat mir als Anfänger gerade sehr weitergeholfen (auch Teil 1)! Wird sehr anschaulich präsentiert und vielleicht hilft mir genau das es mir auch mal zu merken. Ich weiss jetzt welche Maße meine Wunschschrauben haben müssen.