In diesem Blogbeitrag erklären wir, was der Unterschied zwischen Dampfbremse und Dampfsperre ist und wann es jeweils sinnvoll ist, sie anzuwenden. Im Folgenden wurde versucht die komplexen Zusammenhänge einfach zu erklären. Wir vereinfachen also an einigen Stellen etwas, damit der Beitrag verständlich bleibt.
Warum benötige ich überhaupt eine Dampfbremse?
Grundsätzlich kann warme Luft mehr Feuchtigkeit halten als kalte. Das Prinzip dürfte jeder kennen, der weiß, warum es manchmal regnet.
Den gleichen Effekt kennt ihr bestimmt auch wenn ihr an einem kalten Wintertag in einem Auto sitzt. Die Scheiben beschlagen und es bilden sich Wassertropfen an der Innenseite der Scheibe. Diese Tropfen nennt man Kondensat. Die kalte Oberfläche der Scheibe ist der kälteste Punkt, der von der Innenluft berührt wird oder anders gesagt: Die Luft an dieser Stelle ist kälter als die Raumluft weiter innen im Fahrzeug. Die Folge: Wasser tritt aus.
Das gleiche würde euch in den eigenen vier Wänden auch passieren, wenn ihr nicht vorsorgt. Das hätte fatale Folgen, denn dauerhafte Feuchtigkeit ist der beste Nährboden für Keime und ein Schimmelbefall droht. Deshalb benutzt man heute Dampfbremsen, die genau das verhindern sollen.
Warum versucht die warme Innenraumluft nach außen zu gelangen?
Die wärmere Innenraumluft hat einen höheren Luftdruck als die Außenluft. Das heißt die Luft von innen versucht konstant nach draußen zu gelangen.
Wenn wir uns jetzt ein Bauteil ansehen, z.B. eine einfache Mauerwerkswand aus Klinker, dann passiert in der Wand genau das Gleiche wie an der Autoscheibe im Winter. Der große Unterschied: Durch eine Glasscheibe dringt keine Luft – bei einer Mauerwerkswand schon. Die Warme Luft von innen diffundiert also nach außen und kühlt dabei ab. An einem genau zu errechnenden Punkt ist der „Taupunkt“. Das ist der Punkt an dem Wasserdampf zu Wasser wird und das Bauteil befeuchtet. Bei der Mauerwerkswand ist das nicht schlimm, weil Steine bis zu einem gewissen Grad Feuchtigkeit aufnehmen können und diese dann auch nach und nach abgeben.
Die einfache Mauerwerkswand ist heute aber in den wenigsten Fällen die vollständige Außenwand. Heute haben wir es in der Regel mit mehreren verschiedenen Bauteilen zu tun.
So war es damals
In den 80er Jahren war folgende Bauweise üblich: Innen wurde eine tragende Schicht aus Kalksandstein verarbeitet. Darunter befand sich häufig eine ca. 40 mm starke Mineralwollmatte – oft auch „Glaswolle“ genannt. Diese wurde mit Luftschichtankern befestigt. Diese Anker hielten die Mineralwolle mit einem Abstand von ca. 40 mm von den Klinkern entfernt. Dazwischen befand sich also Luft. Diese 40 mm Luftschicht wurden durch Schlitze im Klinker belüftet – dort konnte also Luft von unten nach oben vorbeiströmen.
In diesem Fall konnte Wasser innerhalb der Dämmung, bzw. auf der Außenseite ausfallen. Durch die bewegte Luftschicht wurde das Wasser aber abgetragen und somit unschädlich gemacht.
Die Anforderungen von heute
Je besser eine Hauswand gedämmt ist, desto weniger muss in den kalten Monaten geheizt werden. Das spart Energiekosten und schont die Umwelt. Heute sind die Anforderungen an baulichen Wärmeschutz deshalb wesentlich höher, als sie es früher waren. So werden dickere Wände mit Steinen erstellt, die aufgrund ihrer Beschaffenheit für sich schon dämmen, wie z.B. aus Ton gebrannte Ziegel mit kleinen, Luft gefüllten Hohlräumen („Poroton“) oder Gasbetonsteine („Ytong“). Auch hier entsteht Wasser, das entweder mit Hinterlüftung oder aber durch einen dampfoffenen Putz hindurchwandert und auf der Außenseite abgetragen wird.
Es wird in der heutigen Bauweise mit starker Dämmung und verschiedenen Bauteilen die aufeinanderfolgen immer schwerer, eine wirklich sichere Konstruktion herzustellen, die dafür sorgt, dass der Wasserdampf keine Schäden herstellen kann. Daher wird der Einbau von Dampfbremsen immer wichtiger.
Was zeichnet eine Dampfbremse aus?
Wenn wir ein mal nur den Begriff betrachten, kann eigentlich jeder Werkstoff den wir verbauen eine Dampfbremse sein. Sie soll den Wasserdampf im Innenbereich halten und nur soviel Luftaustausch gewährleisten, dass die Konstruktion nicht beschädigt wird. Ein Kalkzementputz auf der Innenseite hat dabei ungefähr die gleichen Eigenschaften wie eine Holzfaserplatte. Beton hat in etwa den gleichen Wert wie leichtes Sperrholz.
Soviel zur Theorie. In der weiteren Betrachtung sprechen wir bei der Verwendung des Begriffs Dampfbremse über „Dampfbremsfolien“. Diese Folien gibt es in unterschiedlichen Stärkegraden, denen wir uns nun einmal ausführlicher widmen möchten.
Die Eigenschaften von Dampfbremsfolien
Um Dampfbremsen voneinander unterscheiden zu können, werden ihnen sogenannte sd-Werte zugewiesen. Kompliziert ausgedrückt handelt es sich dabei um Wasserdampfdiffusionswiderstand eines Baustoffes in Beziehung zur Luft. Machen wir es uns aber lieber einfacher: Der sd-Wert sagt aus, wie dick eine ruhende Luftschicht wäre, wenn sie den gleichen Widerstand hat wie die Dampfbremse.
Wenn wir also von einer Dampfbremse mit einem sd-Wert von 100 m reden, dann ist der Vergleich dazu eine 100 m dicke, nicht bewegte Luftschicht.
Übliche sd-Werte von Dampfbremsen sind:
- sd=2 m – Die gebräuchlichste Dampfbremse. Diese Dampfbremse ist die, die in der Regel für übliche Konstruktionen passt. Sie kann in 90% aller Fälle eingesetzt werden und hat ein gutes Verhälftnis zwischen Raumklima und Feuchteschutz
- sd =100 m – Die günstigste Dampfbremse weil sie in der Regel aus einfachen PE-Folien gemacht wird.
- sd= variabel – Das ist eine Dampfbremse die auch Fehler verzeiht, weil sie sowohl einen Widerstand gegen eindringendes Wasser von innen mit einem sd-Wert von 5-20 m hat, aber zusätzlich auch in der Lage ist von außen nach innen dringende Luftströme zu gewährleisten.
Die Dampfsperre / Dampfsperrfolie
Bei einer Folie ab einem sd-Wert von 1500 m sprechen wir nicht mehr von einer Dampfbremse sondern von einer Dampfsperre. Und der Name ist auch Programm: Durch eine Dampfsperrfolie dringt gar kein Wasserdampf. Diese ist tatsächlich in der Sanierung wesentlich häufiger fällig, als sie eingesetzt wird.
Zusatzfunktion von Dampfbremsen/Dampfsperren: Die Winddichtung
Bis hierhin haben wir über die Dampfbremseigenschaften gesprochen – also das Abbremsen des Wasserdampfes. Der Doppelnutzen von Dampfbremsfolien besteht aber darin, dass es gleichzeitig auch eine Winddichtungsebene sein kann. Diese Ebenen dienen dazu, dass Wind, also Luft mit hohem Druck, nicht die komplette Konstruktion durchdringen kann. Idealerweise hat man sogar zwei Winddichtungesebenen:
1) auf der Außenseiten (Unterdachbahn) und
2) eine auf der Innenseite (Dampfbremse oder eigenständige Winddichtungsebene)
Wozu dient eine Winddichtung?
An Bauwerken z.B. aus den 70er und 80er Jahren sind ca. 25% der Wärmeenergie die aufgebracht wurde durch Windtransmission, also Austausch von Außen- und Innenluft verloren gegangen. Was sicher jeder kennt ist das es durch Fenster „zieht“. Aber die Bauweise war seinerzeit einfach so, dass man auch an z.B. Anschlüssen von Dach an Wand einfach nach dem Motto „Stumpf ist Trumpf“ gearbeitet hat. Das heißt Risse und Fugen waren völlig normal.
Mittlerweile ist es üblich das man Winddichtungsebenen anordnet. Wenn man ein Dampfbremse richtig verarbeitet, ist sie gleichzeitig auch die Winddichtungsebene.
Welche Dampfbremse ist für mich die Richtige?
Bei der Betrachtung der Konstruktion schaut man immer von außen nach innen. Pauschal kann man sagen, dass eine gute Konstruktion sich darüber auszeichnet, dass der sd-Wert der Bauteile von außen nach innen zunimmt.
Zur genauen Berechnung welche Dampfbremse bzw. Dampfsperre die richtige ist, gibt es eine kostenlose Softwarelösung von Ubakus die das berechnet. Die Berechnung ist aber nicht so einfach. Deshalb schauen wir uns einige Beispiele an, an denen man sich etwas orientieren kann.
Beispiel 1) Eine belüftete Konstruktion
Ein Dachaufbau mit Glaswolle zwischen den Sparren, aber zwischen Glaswolle und Dachlattung/Unterdach besteht noch mindestens 3 cm Luft. Wird diese Luft an dem unteren Teil des Daches belüftet oder wird am First durch z.B. Lüfterpfannen oder einem Trockenfirst entlüftet, wird im Innenbereich eine sd=2 m Bahn benötigt.
Beispiel 2) Die Konstruktion besteht aus wirklich starken Dämmdicken von mehr als 26 cm.
Ähnlich verhält es sich bei einem Neubau bei dem der Sparren 30 cm hoch ist und vollständig gedämmt ist. Von außen ist direkt auf dem Sparren eine Holzweichfaserplatte und darauf eine Konterlattung und Lattung mit funktionierender Entlüftung angebracht. In diesem Fall reicht in der Regel ebenfalls eine Dampfbremse mit einem sd-Wert von 2 m.
Beispiel 3) Eine nicht belüftete Konstruktion
Der Sparrenhohlraum ist vollständig von Glaswolle ausgefüllt und direkt darüber ist eine Unterspannbahn. Oberhalb der Unterspannbahn ist keine Konterlattung und nur die Lattung, so dass Luft unterhalb der Pfannen steht. Dann sollte man zu einer sd=100 m Bahn greifen.
Beispiel 4) Die Konstruktion besteht aus mehreren Schichten, die eventuell unbekannt sind oder unklare Eigenschaften haben
Bei einem Altbau, der von innen nachträglich an der Außenwand gedämmt wird, muss nahezu immer eine Dampfsperre mit einem sd-Wert von 1500 m verwendet werden.
Pauschal gültige Aussagen
– Bei Neubauten reicht in 90% aller Fälle eine Folie mit einem sd-Wert von 2 m.
– Bei Altbauten mit Dämmstärken bis 20 cm und einem belüfteten Aufbau reicht ebenfalls die Dampfbremse mit dem sd-Wert von 2 m.
– Bei Altbauten im Bereich der Wanddämmung von innen ist zu 99% eine Dampfsperre mit einem sd-Wert von 1500 m notwendig.
– Viel hilft hier nicht zwingend viel. Wenn man die Möglichkeit hat, eine Folie mit einem sd-Wert von 2 m zu wählen, sollte man nicht aus Angst davor zu „wenig“ Dampfbremse einzubauen, nie die sd=100 m Bahn verarbeiten. sd=100 m Bahnen verhindern den Austausch der Raumluft erheblich. Man muss sich im Klaren sein, das man dann wie in einer „Plastiktüte“ wohnt. Das ist nicht hilfreich für das Raumklima.
– Grundsätzlich ist die Dampfbremse/Dampfsperre nur so gut wie die Verarbeitung der Anschlüsse. Es hilft nichts, eine Dampfsperre anzuordnen und dann keine Abklebung von z.B. Kabeln vorzunehmen oder einfach nachträglich eine Abzweigdose einzuschneiden.
– Da die Dampfbremse eines der wichtigsten Bauteile ist und sich mit ihr entscheidet wie hoch die Heizkosten sind UND ob meine Konstruktion nass wird, sollte man beim Kauf nicht in erster Linie nur nach dem Portmonnaie entscheiden. Immerhin soll sie 50 Jahre halten.
Wie verarbeite ich eine Dampfbremse richtig?
In der Regel ist die flächige Verlegung auch für einen Laien überhaupt kein Problem. Das liegt daran, dass bei langen gerade Flächen gut ersichtlich ist, ob man alles sauber abgeklebt hat. Anspruchsvoller wird es bei der Verarbeitung von Anschlüssen an angrenzende Bauteile, wie z.B. bei Dachschrägen. Hier entstehen die häufigsten Fehler. Schauen wir uns einige typische Fehler bei der Verarbeitung von Dampfbremsen genauer an.
Bitte beachten: Bauteile arbeiten
Temperaturunterschiede können dazu führen, dass sich die Dampfbremse oder die umliegenden Bauteile ausdehnen oder zusammenziehen. Umgangssprachlich sagt man, dass die Bauteile „arbeiten“. Aus diesem Grund sollte man die Dampfbremse nie „straff“ anschließen, sondern immer ein wenig „auf Schlaufe“ legen. So verhindert ihr, dass bei eventuell auftretenden Spannungen nicht gleich der ganze Anschluss abreißt.
Kommunikationsfehler vermeiden
Peinlich genau abgeklebte Fugen und Durchdringungen sind vergebene Mühe, wenn man versäumt dem Elektriker vor der Arbeit zu sagen das es überhaupt eine Dampfsperre gibt. Denn wenn dieser seinen Dosensenker in Einsatz bringt und 68 mm in die Dampfsperre stanzt, bekommt man so ein Loch hinter der Gipskartonplatte nie wieder vernünftig dicht.
Das Ziel der Arbeit muss immer sein, das man die Fläche und alle Anschlüsse wirklich dicht macht und allen anderen Bauschaffenden mitteilt, dass man Wert darauf legt das das auch so bleibt. Das spart viel Ärger.
Das richtige Zubehör wählen
Da die Abdichtung der wesentliche Grund für die meisten Bauschäden sind, sollte man gerade hier nicht irgendein Klebeband nehmen, sondern idealerweise ein Band, welches schon seit Jahren auf dem Markt ist, bzw. eines, dessen Hersteller als guter Klebebandhersteller bekannt ist.
Pauschal kann man sagen, dass der Kleberauftrag beim Klebeband ein wesentliches Argument ist. Unter Kleberauftrag versteht man, wie viel Gramm Kleber pro Quadratmeter auf dem Klebeband aufgetragen ist. Ein vergleichsweise günstiges Klebeband mit 190 g/m² Kleber sollte nicht verwendet werden, wenn damit eine „gute“ Vlies-Dampfbremsen verarbeitet möchte, weil diese durch den Vlies schon mehr Kleber benötigt, als eine einfache PE-Dampfbremse. Wir empfehlen also, an dieser Stelle lieber nicht zu sparen, denn am Ende ist die Dichtung nur so gut, wie ihr schwächstes Glied. Besonders gut eignen sich in solchen Fällen Klebergrammaturen von 240 g/m² wie das Dampfsperrklebeband der Firma Gerlinger.
Für die Anarbeitung von Folie/Vlies an eine Mauerwerkswand sollte man immer einen für diesen Fall zugelassenen Kleber verwenden. Es soll schon passiert sein, dass Maleracryl auf eine Putzwand aufgetragen wurde, um dann einfach die Folie mit der Wand zu verkleben. Ein großer Fehler, weil Acryl zum einen nur begrenzt elastisch ist und zum anderen, weil die Folie und das Acryl keine Verbindung eingehen.
Nicht umsonst gibt es Spezialkleber für die Verklebung von Dampfbremsfolien. Diese kleben sofort, sind dauerelastisch und vertragen darüber hinaus auch noch Bewegung. Auch hier gilt: Umso erfahrener der Hersteller ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit das das Material auch längerfristig hält. Unsere Empfehlung: Fortax® 6400 Dampfsperrkleber der Firma Gerlinger.
Alternativ gibt es für den Wandanschluss auch Einputzbänder. Diese kann man auf der einen Seite gut an die Dampfsperre kleben und auf der anderen Seite einfach an die Wand kleben, wenn sie noch unverputzt ist. Diese wird dann einfach übergeputzt.
Ein paar letzte Tipps
Wenn Kabel verlegt werden sollen, empfehlen wir diese (auch wenn das streng genommen nicht der Vorgabe der DIN-VDE-Norm entspricht) immer in der Ebene der Unterkonstruktion, also auf der Innenseite der Dampfsperre zu verlegen. Das verringert die Gefahr, dass man irgendwann mal am Kabel zieht und die Abdichtung zerstört.
Ein Tipp für anspruchsvolle Stellen, wie z.B die Strangentlüftung für Abwasser: Hier sollte man lieber einen Klebestreifen mehr verwenden als einen zu wenig, um auf Nummer sicher zu gehen, dass auch alles dicht ist.
Wenn Wände im Anschluss nicht verputz werden, sondern bereits geputzt sind, sollte man die Dampfbremsen an den Rändern lieber extra sichern, damit diese nicht abreißen. Am besten verbaut man ein Anpressbrett gegen die Putzwand. Das kann in der Ebene der Unterkonstruktion passieren – also quasi wo auch die Bretter sind die den Gipskarton aufnehmen.
Hilfreich oder nicht? Wissenswert oder langweilig? Eure Meinung zählt. Sterne anklicken, fertig.
Hochinteressanter Artikel!!! Auch wenn ich nicht alles auf Anhieb verstanden habe.
Ich finde es vor allem spannend, weil ich mich gerade damit beschäftige, wie ich die Wärme-/Kältedämmung bei meinem Kastenwagen-Umbau zum Wohnmobil bewerkstelligen sollte. Hausdämmung interessiert mich weniger, weil ich Mieter bin.
Hallo Armin Walter,
vielen Dank für dein Feedback. Darf ich fragen, welchen Part du nicht verstanden hast? Vielleicht geht es anderen Lesern ja auch so und wir kriegen es verständlicher formuliert. 🙂
LG
Nicolai
Das nenne ich mal, einen komplizierten Sachverhalt gut und verständlich erklärt.
Wir hatten schon einige Dachdecker bei zuhause wegen genau dieser Problematik,
aber keiner hat sich die Zeit genommen, die Dampfsperren- und bremsen mal in einen
größeren Zusammenhang zu stellen. Da bekommt man immer nur kurze und sehr allgemeine
Aussagen wie, „da muss man mal einen Blower-Door-Test machen“ oder Ähnliches.
Vielen Dank, dass es zu vielen wichtiges handwerklichen Themen immer einen guter Anwendungsartikel
gibt, das nenne ich einen guten Service. Kompliment.
Hallo S.Barnsteiner,
vielen Dank für dein Lob. Das hört man sehr gerne. 🙂
LG
Nicolai
Danke für den Interessanten und wissenswerte Artikel.
Habe viel neues dazugelernt.
Ich Saniere ein Altes Haus in den ich irgendwann einziehen möchte und bin für die viele Tipps sehr dankbar.
Grüße Handwerktech
Guten Tag.
Mein Name ist Christoph Schwarz und ich arbeite genau in dem Bereich der hier größtenteils sehr gut und anschaulich erklärt wurde. Lob und Respekt für die guten Erklärungen und die damit verbundene Arbeit.
Es gibt allerdings auch einen gravierenden Fehler in Ihrem Artikel.
Der Absatz der sich mit den Feuchtvariablen Dampfbremsen beschäftigt ist nicht korrekt.
Die Funktionsweise die dort beschrieben wird, ist das was die Hersteller aller Feuchtvariablen Dampfbremsen gerne hätten und tatsächlich so auch schon für ihre Folien propagieren. Doch in Realität machen diese Folien keinen Unterschied zwischen Konstruktionsebene und Innenraum und öffnen bei höherer Feuchtigkeit in beide Richtungen gleich. Somit bieten sie keinen besseren Schutz sondern sind in schwierigen Konstruktionen auch immer ein Risikofaktor.
Derzeit gibt es nur eine Dampfbremse mit der nötigen Technologie um wirklich sicher zu sein.
Beste Grüße
Christoph
Hallo Christoph,
dürfte ich fragen welchen Hersteller du meinst ?
Gruß Florian
Hallo Christoph! Welche Dampfbremse ist hier gemeint welche wirklich sicher ist?
Wann genau sollte dann eine variable Dampfbremse eingesetzt werden bzw. was ist der klassische Anwendungsfall und der Sinn dahinter?
Die Aussagen der Hersteller sind nämlich immer sehr „pauschal“.
Hallo,
Ein kleiner Fehler ist mir aufgefallen: bei Poroton handelt es sich nicht um Porenbeton, sondern um einen aus Ton gebrannten „Ziegel „. Porenbeton und Gasbeton sind dasselbe.
Gut aufgepasst – vielen Dank für den Hinweis! Wir haben das im Text korrigiert.
Liebe Grüße
Nicolai
Hallo,
Danke für den Artikel. Ich glaube das Thema immer besser zu verstehen. Wenn ich jetzt aber in einem Altbau (Bruchsteinmauer 200J teils mit Lehm vermauert) ein Dach aufsetze. 160mm Holzfaserplatten. Die Isolation auf den Sparren anbringe. (ich will meine Konstruktion sehen) Diese Bruchstein mauern sind immer irgend wo undicht. Teilweise will ich die Bruchsteinmauer sichtbar behalten, und an anderen Stellen mit Lehmgefachen einen Ständerbau auffüllen.
In diesem Gebastel, denke ich wird Kondensat vom Lehm geschluckt und an den undichten Stellen zum Austausch kommen. Das wärmste wird eher die Dachkonstruktion sein, und so muss ich dort keine Dampfbremse anbringen. Jetzt steht in diesem nur sporadisch gebrauchten Ferienhaus der Feuchtigkeit nicht ein Durchgang zur verfügung, wo es zur grossen Kondensation kommt, sondern es diffundiert durch alle Flächen, und kann so von den Bauelementen später wieder abgegeben werden.
Könntest du dem Beipflichten, oder würdest du trotzdem eine Dampfbremse über das ganze Dach legen vor den Holzfaserplatten.
Liebe Grüsse
Felix
Hinsichtlich „Viel hilft hier nicht zwingend viel.“
„Wenn man die Möglichkeit hat, eine Folie mit einem sd-Wert von 2 m zu wählen, sollte man nicht aus Angst davor zu „wenig“ Dampfbremse einzubauen, nie die sd=100 m Bahn verarbeiten. sd=100 m Bahnen verhindern den Austausch der Raumluft erheblich. Man muss sich im Klaren sein, das man dann wie in einer „Plastiktüte“ wohnt. Das ist nicht hilfreich für das Raumklima.“
Mit dem „nie“ wäre ich vorsichtig, denn wenn man schon einen gut gedämmten Neubau hat, dann kann man zwar sd=2 verbauen, aber sd=1500 würde genau dann nicht schaden, wenn in besagtem Neubau auch eine KWL anzutreffen ist. Man lebt dann zwar wie in einer Plastiktüte – aber in einer sehr gut belüfteten Plastiktüte. 😉
Außerdem ist in 99% der Fälle nach einem Komma ein „dass“. 😉
Hallo Richard,
ein sehr guter Einwand, vielen Dank dafür! Die Korrektur für das „dass“ ist bereits erledigt. Danke, dasS du darauf hingewiesen hast. 🙂
Zum Thema KWL: Der Ansatz bei der pauschalen Aussage war, dass eine Baukonstruktion auch dann funktionieren muss, wenn Technik mal nicht funktioniert. Das heißt, wenn man eine kontrollierte Raumbelüftung hat, kann man natürlich auch eine 100% dichte Dampfsperre anordnen. Schwierig wird es dann, wenn die Konstruktion darauf angewiesen ist, dass die Klimaanlage dann auch dauerhaft funktioniert. Wenn das mal nicht der Fall sein sollte, drohen Probleme.
Zudem lässt sich aus Erfahrung sagen, dass in den seltensten Fällen ein Bauwerk (vor allem auf Dauer) wirklich zu 100% dicht ist. Wir müssen immer davon ausgehen, dass dann nochmal ein Nagel in die Wand geschlagen wird und die Dichtigkeitsebene zerstört wird. Alleine aus diesem Grund (extrem hoher Teildruck auf kleiner Fläche) würden wir unseren pauschal formulierten Tipp nicht ändern wollen.
Liebe Grüße
Nicolai