Habt ihr schon mal versucht, in Edelstahl zu bohren? Gar nicht so einfach oder? Entweder der Bohrer glüht aus oder es will einfach kein Bohrloch entstehen. All das sind Probleme, die beim Bohren in dieses besondere Material entstehen können.
Aber warum passiert das eigentlich?
In unserem heutigen Blogbeitrag wollen wir ein wenig näher auf das Thema „Bohren in Edelstahl“ eingehen und euch ein paar Tipps mit auf den Weg geben
Was ist Edelstahl?
Edelstahl ist eine spezielle Legierung aus verschiedenen Metallen und einem Mindestanteil an Eisen. Diese Legierungen haben je nach Verwendungszweck verschiedene Eigenschaften, wie z.B. korrosionsgeschützt, besonders hart oder besonders gut weiter zu verarbeiten. Dennoch gilt, dass Edelstahl schwerer zu bohren ist als herkömmlicher Stahl.
Kann ich jeden beliebigen Bohrer verwenden?
Nein, denn normale Bohrer würden sofort ausglühen und unbrauchbar werden. Man sollte deshalb auf spezielle Edelstahlbohrer zurückgreifen. Diese Spiralbohrer eignen sich für harte Materialien (Typ H), welche auch aus unterschiedlichen Legierungen bestehen:
HSS-Bohrer = Hochleistungsschnellstahl (Kreuzanschliff und 135° Spitzenwinkel)
CV-Bohrer = Chrom-Vanadium-Bohrer
HSS-E/HSS-Co = kobaltveredelt, besonders gut geeignet (kein Verschweißen oder Verkleben)
Neben den verschiedenen Legierungen gibt es auch verschiedene Beschichtungen, zu denen unter anderem Titan-Nitrid (TiN), Titan-Carbon-Nitrid (TiCN) und Titan-Aluminium-Nitrid (TiAlN) gehören.
Welche Materialien/Werkzeuge werden benötigt?
Benötigt werden ein Stand- oder Handbohrer, ein Körner und ein Hammer. Zum Bohren in Edelstahl ist der Standbohrer besser geeignet, da er in einer festen Vorschubposition liegt und das Werkstück ebenfalls fest eingespannt ist, zudem verfügen die meisten Standbohrer über eine automatische Kühlvorrichtung.
Sollte man sich für einen Handbohrer entscheiden, sollte ein Kühlmittel (Emulsion, Schneidöl) bereitstehen. Der Nachteil hierbei ist, dass er leicht abrutschen kann.
Es sollte nie derselbe Bohrer, der schon beim Bohren anderer Stähle benutzt wurde, verwendet werden, da sich die Metallpartikel im Edelstahl absetzten können und es so anfängt zu korrodieren.
Man sollte bei legierten Edelstählen immer mit Vorsicht vorgehen und immer die vorgegebenen Drehzahlen und den Vorschub (angewandter Druck) beachten, diese sind abhängig vom Durchmesser und Material des Bohrers und vom Material des Werkstücks.
Und so wird vorgegangen..
- Das zu bohrende Werkstück wird fest eingespannt
- Danach körnt man es an der zu bohrenden Stelle mit Körner und Hammer an, so dient die Vertiefung als Führung und Abrutsch-Stop
- Nun wird vorsichtig mit geringer Drehzahl (Vorgaben) und einem hohem Vorschub gebohrt
- Es sollte darauf geachtet werden, dass sich der Bohrer nicht im Loch verhakt
Tipp: Faustregel für Vorschub/Drehzahlen:
Je dicker der Bohrer, umso niedriger sind die Drehzahlen, dafür umso höher der Vorschub.
Hilfreich oder nicht? Wissenswert oder langweilig? Eure Meinung zählt. Sterne anklicken, fertig.
Danke für diesen informativen Artikel, ich stand neulich auch vor der Frage, wie ich am besten in Metall bohre!
chrom-nickel-stahl also vor dem bohren körnen?
dann sollte man aber auch erwähnen, das durch das körnen eine kaltverfestigung stattfindet, die das material 3x so hart werden lässt.
der tod auf raten für jeden guten bohrer.
Wir haben uns ein Kunstwerk aus Metall geschenkt bekommen und wollen dieses an unsere Wand anbringen. Wir müssen wohl oder übel ein Loch hinein bohren aber ich weis nicht wie. Wir haben gar nicht die passenden Gerätschaften dafür und müssen das professionell machen lassen.