Garten mit Holzzaun

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Es gibt viele gute Gründe für einen Holzzaun. Als Sichtschutz verhindert er unliebsame Blicke der neugierigen Nachbarn und Passanten. Auch kann eine Einrahmung des eigenen Gartens helfen, das eigene Haustier auf dem Grundstück zu halten. Zu guter Letzt: ein schöner Zaun wertet das eigene Grundstück auch optisch toll auf.

Wenn du noch nicht weißt, welcher Zaun es werden soll,  kannst du dich in unserem Beitrag Holzzaunbau: Alles wichtige zum Thema inspirieren lassen. In unserem folgenden Beitrag findest du Grundlagen und Tipps für eine sichere und stabile Verankerung deines Holzzauns. Er soll ja nicht nur optisch was her machen, sondern auch stabil stehen und beim ersten stürmischen Tag nicht gleich – im wahrsten Sinne des Wortes – Reißaus nehmen. 

Die Grundlagen

Holzpfosten für deinen Zaun kannst du auf unterschiedliche Weise im Boden verankern. Für Zäune, die nur für einen gewissen Zeitraum errichtet werden sollen, kannst du die Pfosten z.B. direkt in den Boden schlagen oder einbetonieren. Diese Methode bringt jedoch Nachteile mit sich.

Zum einen ist das Holz im direkten Erdkontakt ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt und wird somit zu einem idealen Nährboden für Pilze. Zwar kann man diesen Zersetzungsprozess durch Holzschutzmittel etwas verzögern, früher oder später müssen die Holzpfosten jedoch ersetzt werden, da sie vermodert sind.

Weidezaun

Für Weidezäune spielt es keine Rolle, ob die Pfosten schnurgerade sind. © Hypervision Creative / Shutterstock.com

Zum anderen lassen sich die Holzpfosten beim Eintreiben in das Erdreich nicht so präzise ausrichten. Daher ist diese Verankerung eher für rustikale Zäune geeignet, bei denen es nicht so sehr darauf ankommt, dass sie schnurgerade sind. Das ist zum Beispiel bei Weidezäunen mit Litzen oder Rundstämmen der Fall.

Einfacher und wesentlich langlebiger kannst du die Pfosten für deinen Holzzaun mit geeigneten Pfostenträgern befestigen. Durch sie wird dein Zaun einerseits stabil verankert und die Pfosten lassen sich leichter ausrichten, andererseits sorgt der Träger für einen benötigten Bodenabstand. Das Holz wird so vor bodenseitiger Feuchtigkeit geschützt, was zu einer deutlich längeren Lebensdauer beiträgt. Gerade im heimischen Garten empfehlen wir dir daher die Verankerung mit Pfostenträgern. So bleiben deine Pfosten frei von Moos und Pilzen und du kannst dich lange an deinem Werk erfreuen.

Welchen Pfostenträger brauche ich?

Welcher Pfostenträger für deinen Zaun geeignet ist, entscheiden drei Faktoren:

  1. deine Zaunhöhe
  2. die Bauweise deines Zauns und
  3. die Beschaffenheit deines Bodens.

Das größte Hindernis für die dauerhafte Stabilität eines Zauns ist der Wind. Er erzeugt eine Horizontallast, die seitlich auf deinen Zaun wirkt. Je höher dein Zaun ist und je mehr Angriffsfläche er dem Wind bietet, desto stabiler muss seine Verankerung ausfallen. Bei deiner Bodenbeschaffenheit gilt es zu klären, ob du einen festen, gewachsenen oder eher sandigen und lockeren Boden vorliegen hast. Je nach Bodentyp kann es für manche Zaunkonstruktionen ratsam sein, Streifen- bzw. Punktfundamente anzulegen, für andere wiederum ist eine Befestigung ohne Fundamente möglich.

Zusammengefasst musst du dir also folgende Fragen stellen:

  1. Wie hoch wird mein Zaun?
  2. In welcher Bauweise – offen oder geschlossen – möchte ich meinen Zaun bauen?
  3. Welches Fundament ist für meinen Zaun geeignet oder eventuell bereits vorhanden?

Diese drei Faktoren bestimmen, welcher Postenträger für deinen Zaun – und umgekehrt – welcher Zaun für welchen Pfostenträger geeignet ist.

1. Die Zaunhöhe

Wenn dein Zaun eine Höhe von einem Meter nicht überschreitet, musst du dir wenig Gedanken über „den richtigen Pfostenträger“ machen. Nahezu alle Modelle auf dem Markt sind hier für eine stabile Befestigung deiner Pfosten geeignet. Wichtig wird das Thema Verankerung erst für höhere Zaunbauten. Je höher deine Zaunelemente sind, desto weniger Trägermodelle kommen für eine ausreichend stabile Verankerung in Frage. Besonders zu beachten ist hier die horizontale Tragfähigkeit der Pfostenanker – in anderen Worten: Wie stabil ist er gegen Wind?

2. Bauweise offen oder geschlossen?

Die entscheidenden Punkte bei der Bauweise sind die Fläche und der Wind. Je größer die geschlossene Fläche deines Zauns ist, desto größer ist die Angriffsfläche für den Wind und damit auch die horizontale Belastung, die dein ausgewählter Pfostenträger bewältigen muss. Willst du deinen Zaun zudem an einem nicht windgeschützten Ort errichten, zum Beispiel auf einem Hügel oder in Angrenzung an eine freie Fläche, wie eine Wiese oder ein Feld, ist die auftretende Windlast umso größer. Besonders bei hohen, geschlossenen Sichtschutzzäunen solltest du daher auf eine gute und geeignete Verankerung achten, sonst gerät dein Zaun schnell in Schieflage.

Entscheidest du dich für eine offene Zaunkonstruktion, zum Beispiel für einen Palisadenzaun mit ausreichend Abstand zwischen den einzelnen Latten, ist der seitliche Winddruck wesentlich geringer. Der Wind weht zum größten Teil zwischen den Latten hindurch und kann so weniger Druck aufbauen.

3. Das richtige Fundament

Welche Verankerung im Boden für deinen Zaun geeignet ist, entscheiden die Höhe und die Bauweise deines Zauns in Verbindung mit deiner Bodenbeschaffenheit. Nicht für jeden Zaun musst du automatisch ein Fundament aus Beton anlegen. Möglich ist auch die Verankerung mittels Einschlagbodenhülsen oder Zaunhülsen zum Eindrehen in den Boden.

Einschlagbodenhülsen und Eindrehhülsen sind nur für unberührte und gewachsene Böden geeignet, ein Fundament mit einbetonierten Pfostenträgern kannst du auch bei anderen Bodenarten einsetzen. Für beide Verankerungsarten muss dein Boden jedoch trägfähig sein. Welche Bodenqualitäten es gibt und wie du feststellen kannst, welchen Bodentyp du vorliegen hast, haben wir für dich in dem Kapitel „Die Bodenqualität“ in unserem Beitrag Anforderungen an Pfostenträger – Was ist zu beachten? zusammengestellt.

Wenn das Fundament für deinen Zaun schon besteht, zum Beispiel ein Streifenfundament aus Beton oder eine Mauer, läuft die Auswahl einer stabilen Verankerung andersherum. In diesem Fall eignen sich aufdübelbare Pfostenträger, die auf bzw. seitlich an dein Fundament geschraubt werden. Die seitliche Tragfähigkeit von Pfostenankern zum Aufdübeln ist jedoch oft geringer als die von einbetonierbaren Pfostenträgern. Aus diesem Grund ist nicht jede Zaunkonstruktion für eine aufgedübelte Montage geeignet. Bei der Wahl einer geeigneten Zaunhöhe und Bauweise solltest du die Tragfähigkeit des aufdübelbaren Pfostenträgers beachten.

Zaunarten und Pfostenträger im Überblick

Offene Bauweise

Offene ZäuneIn diese Kategorie fallen alle Zaunarten, die größere Abstände zwischen den einzelnen Latten bzw. Brettern oder Elementen haben. Dazu zählen im allgemeinen Lattenzäune, wie beispielsweise ein Jägerzaun, Palisadenzaun, Senkrechtzaun aber auch ein Bohlenzaun. Der Vorteil der lichten Bauweise ist, dass der Wind durch die bestehenden Lücken hindurch wehen kann und somit ein geringerer Winddruck auf den Zaun wirkt. Dadurch kannst du für einen solchen Zaun auch Pfostenträger einsetzen, die eine geringere seitliche Tragkraft haben.

In der folgenden Tabelle haben wir für dich geeignete Pfostenträger mit unterschiedlichen Montagearten für Zäune in offener Bauweise zusammengestellt.

Übersichtstabelle offene Zäune

1 H-Pfostenträger | 2 U-Pfostenträger mit T-Eisen | 3 U-Pfostenträger mit Riffeldolle | 4 L-Pfostenträger mit gebogener Rundstahldolle | 5 U-Pfostenträger seiten- und höhenverstellbar mit Riffeldolle | 6 U-Pfostenträger mit langen Seitenlaschen | 7 U-Pfostenträger mit Sicke | 8 Aufschraubhülse | 9 Anschraubhülse | 10 U-Pfostenträger für Randsteine | 11 U-Pfostenträger seiten- und höhenverstellbar | 12 I-Pfostenträger zum Einschrauben | 13 Einschlagbodenhülse | 14 Eindrehhülse

Geschlossene Bauweise

geschlossene ZäuneAls geschlossen gelten alle Zäune, die über eine große, durchgehend geschlossene Fläche verfügen. Dazu zählt unter anderem ein Paneelzaun, ein Sichtschutzzaun aus Lamellen oder Brettern oder ein geschlossener Lattenzaun. Sinn dieser Zäune ist in erster Linie der Schutz vor Wind und ungewollten Blicken. Der Nachteil von geschlossenen Zäunen ist jedoch, dass sie dem Wind eine große Fläche bieten und deswegen ausreichend stabil verankert sein müssen. Hier ist die seitliche Belastbarkeit deiner Pfostenträger besonders wichtig.

Hier eine Tabelle mit geeigneten Pfostenträger für Zäune in geschlossener Bauweise.

Übersichtstabelle offene Zäune

1 H-Pfostenträger | 2 U-Pfostenträger mit T-Eisen | 3 U-Pfostenträger mit Riffeldolle | 4 L-Pfostenträger mit gebogener Rundstahldolle | 5 U-Pfostenträger seiten- und höhenverstellbar mit Riffeldolle | 6 U-Pfostenträger mit langen Seitenlaschen | 7 U-Pfostenträger mit Sicke | 8 Aufschraubhülse | 9 Anschraubhülse | 10 U-Pfostenträger für Randsteine | 11 U-Pfostenträger seiten- und höhenverstellbar | 12 I-Pfostenträger zum Einschrauben | 13 Einschlagbodenhülse | 14 Eindrehhülse

Die Empfehlungen in dieser Tabelle dienen als Richtwerte und sind unverbindlich. Sie wurden anhand von Erfahrungswerten und typischen Bausituationen sowie der Belastbarkeit der einzelnen Pfostenträgertypen zusammengestellt. Der Untergrund muss für die jeweilige Montageart geeignet sein. In Ausnahmefällen können auch andere Pfostenträger für die Verankerung verwendet werden. Wir empfehlen im Zweifelsfall – besonders für hohe und geschlossene Zäune – einen Fachmann vor Ort, z.B. einen Zaunbauer oder Gartenlandschaftsbauer, zurate zu ziehen.

Tore und Türen im Holzzaun

Holzzaun mit Gartentor

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Türen oder Tore in deinem Holzzaun brauchen besondere Beachtung. Die Torpfosten, an denen dein Tor angeschlagen wird, solltest du besonders stabil verankern. Auf die Torpfosten wirken in der Regel größere Kräfte als auf die übrigen deiner Zaunpfosten. Durch die Drehbewegungen beim Öffnen und Schließen des Tors wirken die Lasten zudem in unterschiedliche Richtungen. Welcher Pfostenträger für dein Holztor ausreichend ist, entscheidet die Größe und das Gewicht deines Tors. Wir empfehlen dir, für Torpfosten immer Pfostenträger zum Einbetonieren zu verwenden. So hast du die Gewissheit, dass der Pfosten auch nach Jahren noch gerade steht. Für leichtere Holztore ist auch eine Montage mit aufdübelbaren Pfostenträgern möglich, hier solltest du natürlich das Befestigungsmaterial auf dein Fundament abstimmen. Wenn du nicht gerade einen niedrigen Vorgartenzaun bauen möchtest, solltest du bei der Montage deiner Türpfosten von Einschlag- oder Eindrehbodenhülsen besser die Finger lassen. Ansonsten besteht gerade bei hohen Zäunen die Gefahr, dass die Bodenhülse durch die Belastung allmählich immer weiter in den Boden sinkt oder kippt und das Tor schlussendlich nicht mehr richtig schließt.

Schutzmaßnahmen gegen starken Wind

Der größte Gegner eines hohen Zauns ist und bleibt der Wind. Wenn die Tragfähigkeit der ausgewählten Pfostenträger für deinen Wunschzaun scheinbar nicht ausreichend ist oder du Bedenken bezüglich ihrer Stabilität hast, ist nicht gleich Hopfen und Malz verloren. Mit einigen Tricks kannst du deine Zaunkonstruktion gegen seitlichen Wind stabilisieren. So ist es möglich, auch in sehr windigen Gebieten einen hohen Sicht- bzw. Windschutzzaun zu bauen.

Besonders in sehr flachen, ländlichen Regionen mit freien, unbebauten Flächen oder in Küstennähe sind solche Maßnahmen ratsam. Du kannst den Winddruck durch deine Zaunkonstruktion entweder abschwächen oder den Zaun zusätzlich gegen den Wind verstärken.

Den Winddruck abschwächen

Sichtschutzzaun – Fläche unterbrochen durch Gitterelemente

Geschlossener Zaun mit Rankgitter

Um den auf den Zaun wirkenden Winddruck etwas abzuschwächen, kann es hilfreich sein, die Fläche deines Sichtschutzzauns an einigen Stellen zu unterbrechen. Hierfür kannst du zum Beispiel Rankgitter oder andere dekorative Gitterelemente zwischen die einzelnen Sichtschutzelemente setzen. Durch diese offenen Passagen kann der Wind hindurch wehen und der Winddruck auf deinen Zaun wird geringer.

Rhombusleistenzaun – Leisten mit Abstand montiert

Rhombusleistenzaun

Wenn dir deine Privatsphäre jedoch sehr lieb ist und du Wert auf einen geschlossenen Sichtschutz legst, kannst du den Winddruck konstruktiv auch anders mindern. Das geht zum Beispiel sehr gut bei Rhombusleistenzäunen oder anderen Zaunkonstruktionen in Brettbauweise. Hier kannst du die Latten entweder einlagig mit etwas Abstand zueinander an den Pfosten montieren.

Bretterzaun – Bretter beidseitig im Versatz montiert

Zweilagiger BretterzaunFür noch mehr Sichtschutz kannst du die Bretter zweilagig und versetzt von beiden Seiten an die Pfosten schrauben. Durch den Versatz der Bretter kann der Wind auch hier teilweise durch den Zaun hindurchwehen und der Druck wird verringert.

Den Zaun verstärken

Anstatt deinen Zaun für den Wind durchlässiger zu machen, kannst du ihn auch gegen seitlichen Wind verstärken. Das erreichst du zum Beispiel durch schräg an deinen Sichtschutzzaun angesetzte Holzpfosten oder, indem du bei einem langen Zaun in bestimmten Abständen immer mal wieder ein halbes Element quer setzt. Am besten jeweils auf der entgegengesetzten Seite zum erwarteten Wind. So werden die Pfostenträger deines Zauns im Kampf gegen den seitlichen Winddruck unterstützt.

Optisch sind solche Stützen natürlich nicht so ansehnlich. Es gibt aber viele Möglichkeiten, sie in die Gartengestaltung mit einzubeziehen. Du kannst sie zum Beispiel mit blühenden oder immergrünen Rankpflanzen bepflanzen. So dienen die Pfosten und Elemente nicht nur den Pflanzen als Rankhilfe und dem Zaun als Stütze, sondern sind auch sehr schön anzusehen, wenn es blüht.

Weitere Tipps, wenn dein Zaun bereits steht und du ihm mehr Stabilität verleihen möchtest, kannst du in unserem Blogeibtrag Sichtschutzwände: Wie erreicht man gute Stabilität? nachlesen.

Fazit

Für welchen Holzzaun du dich auch entscheidest – mit einigen Tricks und der richtigen Vorbereitung ist es nicht schwer, deinen Zaun vor Wind und allen anderen Widrigkeiten zu schützen. Das Ergebnis ist ein stabiler und langlebiger Zaun, an dem du lange Freude haben wirst. Worauf also warten? Ran an deinen Traumzaun! 🙂


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