Tackerklammern – Tipps und Tricks zur Anwendung

Was ist ein Tacker?

Was sicher jeder kennt, ist das Heften von mehrseitigen Blättern und Dokumenten mittels eines einfachen Bürotackers – offiziell „Heftgerät“ bezeichnet. Im deutschen Raum nennt man das Heftgerät umgangssprachlich häufig Tacker oder Klammeraffe. Es handelt sich um eine kleine Maschine, die normalerweise in der Hand gehalten wird. Alle Tacker haben eines gemeinsam: Mit ihnen werden Verbindungsstücke aus Metall eingeschlagen, um eine Verbindung von einem Material zu einen anderen Material herzustellen.

Erklärung offene und geschlossene Heftung

offene und geschlossene Heftung

Was manch einer vielleicht noch nicht wusste, die allermeisten Bürotacker haben eine kleine Metallscheibe die als Gegendruck unterhalb der zu heftenden Blätter dient. Diese Scheibe kann um 180 Grad gedreht werden.

Dabei entscheiden dann die äußeren Mulden zwischen den Heftungsarten offener und geschlossener Heftung.

Es heißt, dass sich die Heftklammer bei einer offenen Heftung im Nachhinein leichter lösen ließe, da man von außen einfacher an die Klammerflügel käme. Letztendlich ist es wohl eher eine persönliche Entscheidung, welche Verbindungsart man für den gewünschten Zweck bevorzugt.

Die genagelte Heftung

Tacker in Anwendung

@ MexChriss /Shutterstock.com

Anders als bei den genannten Heftungen, bei denen für gewöhnlich nur ein Material mit verschiedenen Elementen (in diesem Fall mehrere Blätter Papier) miteinander verbunden werden, gibt es noch die genagelte Heftung. Hierbei werden üblicherweise zwei unterschiedliche Werkstücke aneinandergeheftet, wobei sich die Tackerklammern allerdings nach dem Eindringen nicht verbiegen.

Dabei kann es sich beispielsweise um folgende Materialien bzw. Einsatzgebiete handeln:

• schwere Stoffe auf Holz oder Plastik befestigen
• Materialien auf Unterlagen befestigen
• Stoffe an Holzrahmen befestigen
• kleinere Holzleisten an Holzwerkstücken befestigen
• Nägel in Werkstücke einschlagen

Elektro vs. Manuell

manueller und elektrischer Tacker Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen manuellen und elektrischen Tackern. Die manuellen Ausführungen werden meist für kleinere Arbeiten verwendet, bei denen nur wenige Klammern oder Nägel eingeschlagen werden sollen.

Für größere Vorhaben sind diese Geräte meistens nicht geeignet, da man bei der längeren Arbeit mit einem solchen Werkzeug sehr schnell ermüden kann. Praktisch sind dafür elektrische Modelle, die auch wesentlich kraftvoller arbeiten und sogar Nägel in härtere Werkstoffe einschlagen können. Die Werkzeuge entwickeln dabei zum Teil eine sehr hohe Kraft, so dass auch einige Sicherheitsvorkehrungen bei der Arbeit mit einem Tacker getroffen werden sollten. Passt deshalb auf, dass keine Finger oder andere Körperteile in die Nähe des direkten Wirkungsbereichs des Werkzeuges kommen.

Wie funktioniert ein Tacker?

In einem manuellen Handtacker, manchmal auch Nagler genannt, wird per Handhebel eine Feder gespannt, die bei der Auslösung mittels eines Schlagstifts auf eine einzelne Heftklammer schlägt. Diese heftet dann ein Auflagematerial an eine (stärkere) Unterlage. In einem festen und hinreichend starken Unterlagenmaterial (meist Holz) hält eine Heftklammer, ähnlich wie ein Nagel, auch ohne Umbiegen. Aus nachvollziehbaren Gründen sollte das Unterlagenmaterial dabei stärker sein, als die Klammerschenkel lang sind.

Tacker mit Erklärung der TiefeTipp: Die perfekte Klaimmerlänge habt ihr, wenn 1/3 der Klammer im Heftmaterial liegen und 2/3 der Klammer das Verankerungsmaterial (Unterlagenmaterial) erreichen.

Mit einem Schlagtacker werden Klammern mit Schwung eingeschlagen. Man schwingt diese Geräte ähnlich wie einen Hammer auf das Werkstück.
Größere Kräfte als manuelle Tacker, zu denen auch der Schlagtacker zählt, entwickeln Elektrotacker und druckluftbetriebene (pneumatische) Tacker (Bild oben). Sie schießen entsprechende Klammern oder Nägel mit großer Kraft in den jeweiligen Untergrund. Einige Tacker können sogar aufgereihte Nägel einschlagen. Man nutzt diese Art der Befestigung z.B. für die Befestigung von Polsterstoffen, Dämmplatten, Profilbrettern und Bodendielen.

Viele Tacker haben ein Sicherheitsmerkmal an der Klammeraustrittsstelle, eine sogenannte Fühlernase oder auch Aufschlagsicherung genannt. Sie gibt die Auslösung erst dann frei, wenn der Tacker mit einer bestimmten Kraft auf die Unterlage gedrückt wird. Damit soll ein freies „Verschießen“ von Klammern vermieden werden, da dies sehr gefährlich sein kann. Die Eintreibtiefe einiger Tacker kann verstellt und damit an Material und Klammerhöhe angepasst werden. Dies geschiet über eine Rädelschraube oder einen Schiebmechanismus. Die Schlagstärke bei pneumatischen Tackern kann z.B. über den abgegebenen Luftdruck am Kompressor eingestellt werden.

Wie werden Tackerklammern gemessen?

Bemessungen von TackerklammernDie Rückenbreite bezeichnet das Außenmaß der Klammern. Handelsüblich sind Tackerklammern mit einer Rückenbreite zwischen 4mm bis 30mm. Die Drahtdicke wird auch Drahtstärke genannt und bezeichnet die Stärke des Drahtes parallel zum Rücken der Klammer bzw. zum Kopf des Tackernagels. In anderen Worten, wenn man eine Tackerklammer vor sich sieht, sodass diese wie ein Fußballtor aus Sicht eines Elfmeterschützen aussieht, dann ist die Drahtdicke die Tiefe der Pfosten.

Die Drahtbreite ist entsprechend quer zum Rücken bzw. zum Kopf gemessen, also übertragen zu dem Fußballtor die Breite der Pfosten. Anders als bei Fußballtoren können die Breite und die Dicke nämlich unterschiedlich sein. Um das Innenmaß zu berechnen, zieht man die zweifache Drahtbreite von der Rückenbreite ab. Neben der Rückenbreite der Klammer ist die Drahtbreite entscheidend für die richtige Funktion des Geräts. Nur einige spezielle Tackergeräte kommen per se mit unterschiedlichen Drahtbreiten zurecht oder lassen sich auf zwei unterschiedliche Breiten einstellen.

Welche unterschiedlichen Tackerklammern gibt es?

Fein-, Flach-, und Schmalrückenklammern

Fein-, Flach-, und Schmalrückenklammern

Eine Tackerklammer wiegt etwa 0,9 Gramm. Die Herstellung von Tackerklammern erfolgt maschinell. Eine Maschine bringt vollautomatisch vom Drahtring verleimte und nach bedarf auch geharzte Klammerstäbe in die gewünschte Länge. Sie bestehen meist aus verkupfertem oder verzinktem Stahl, aus Aluminium oder aus Messing (seltener). Man unterteilt diese in Fein- und Flachdrahtklammern sowie Schmalrückenklammern.

Feindrahtklammern eignen sich für Hand-, Elektro-, Druckluft- und Schlagtacker. Da sie einen sehr schmalen Klammerrücken haben, empfehlen sie sich besonders für die Befestigung von Stoffen und Geweben. Der Stoff wird dadurch sicher gehalten und nicht beschädigt. Optimal einsetzbar auch bei Dekorations- und Polsterarbeiten.

Flachdrahtklammern eignen sich ebenfalls für Hand-, Elektro-, Druckluft- und Schalgtacker. Optimal zur Befestigung von Folien, da diese besonders breit und flach sind. Die Folie wird optimal gehalten und reißt nicht aus.

Schmalrückenklammern sind ideal für Holz- und Innenausbauarbeiten. Verwendet mit einem Elektrotacker mit langer Fühlernase (für präzises Arbeiten) eignen sich diese für Vertäfelungsarbeiten mit und ohne Profilholzkrallen.

Einige Tacker lassen sich mit feinen Nägeln nutzen. Diese eignen sich besonders, um Zierleisten und andere dünne Hölzer zu befestigen. Da die Tackernägel einen besonders feinen Kopf haben, fallen sie am Ende kaum auf.

In eigener Sache

Unsere Ausführungen sind Informationen, die euch bei der korrekten Auswahl eurer benötigten Tacker und Tackerklammern helfen sollen. Wenn euch dieser Blogbeitrag gefallen hat, würden wir uns sehr über eine positive Bewertung freuen. Wenn ihr euch nun fragt, wo man hochwertige Tacker und die beschriebenen Tackerklammern her bekommt, schaut einfach hier in unserem Online-Shop vorbei –> Tacker und Tackerklammern im Online-Shop.


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Vorbohren und Vorsenken – Wann tu ich was?

Beim Vorbohren wird ein Loch in das Holz mittels Bohrer gefertigt bevor die Schrauben verschraubt wird. Dieser Vorgang bietet viele Vorteile, aber auch ein paar Nachteile, die je nach Projekt abgewogen werden sollten.

Die Vorteile beim Vorbohren

vorgebohrtes LochDer erste, offensichtlichste, Vorteil ist die leichtere Verschraubung. Durch das vorgebohrte Loch ist die Richtung der Schraube bereits vorgeben, wodurch es nicht mehr passieren kann, dass sie „verläuft“, also leicht schräg verschraubt wird. Außerdem genügt ein geringerer Kraftaufwand beim Schraubvorgang, da durch das Bohrloch weniger Material von der Schraube verdrängt werden muss. Dies ist der Langlebigkeit der Schraube zuträglich.
Ein weiterer Vorteil ist die geringere Spannung innerhalb des Bauteils. Bei nicht vorgebohrten Schraubenköchern kann die Spreizung im Material dafür sorgen, dass sich Risse bilden oder Teile ausbrechen. Vor allem Plattenwerkstoffen, wie Spanplatten, MDF-Platten und OSB-Platten, oder auch Kunststoffplatten, sind dafür sehr anfällig. Bei Verschraubungen an Außenkanten kann dies ebenfalls besonders leicht passieren.

Die Nachteile beim Vorbohren

Der Zeitaufwand ein Bohrloch vorzubohren ist nicht zu vernachlässigen. Schließlich muss jedes Loch einzeln gefertigt werden, inklusive Werkzeugwechsel. Und die Kosten des Bohrers sind natürlich auch noch mit anzurechnen, selbst wenn diese relativ gering sind.

Womit vorbohren?

Um das Schraubenloch vorzubohren genügt ein handelsüblicher Holz- oder Universalbohrer. Der Durchmesser des Bohrers ist abhängig von der Holzart und von der Größe des Bohrlochs selbst.

Schraubengewinde-außendurchmesser Bohrdurchmesser Nadelholz Bohrdurchmesser Laubholz
3 mm 2 mm 2 mm
4 mm 2,5 mm 3 mm
4,5 mm 3 mm 3 mm
5 mm 3 mm 3,5 mm
6 mm 4 mm 4 mm
7 mm 4,5 mm 5 mm
8 mm 5 mm 6 mm
10 mm 6 mm 7 mm
12 mm 7 mm 8 mm

VorbohrenDie Bohrtiefe richtet sich nach der Länge der zu verschraubenden Schraube. Sie sollte etwa 2/3, bzw. 66 %, bis 3/4, bzw. 75 %, der Schraubenlänge betragen.
Die passende Tiefe lässt sich mit einem sogenannten „Tiefenanschlag“ am Bohrer sicherstellen. Er wird an der gewünschten Stelle am Bohrer befestigt und verhindert eine zu tiefe Bohrung. Als einfache Variante kann auch einfach ein Stück Kreppband, oder Ähnliches, an dem Bohrer geklebt werden.

Schraubenspitzen?

Zur Erleichterung des Arbeitsschrittes haben viele Schraubenhersteller Varianten im Angebot, die das Vorbohren überflüssig machen sollen. Es gibt Schrauben mit Schneidkerbe, Cutspitze, Bohrsegment oder Bohrspitzen. Anzumerken ist, dass diese Ausformungen der Spitzen nur für Weichholz gedacht sind und bei Harthölzern oder anderen Materialien oft nicht gut, oder gar nicht, funktionieren.

Tipps
Wenn zwei Holzplatten miteinander befestigt werden, sollte das Bohrloch in der oberen Platte sogar etwas größer als der Schraubengewindeaußendruchmesser sein. Der Schraubenkopf erzeugt hierbei den notwendigen Anpressdruck und die Platten werden aneinandergepresst.

Gibt es eine Ober- und Unterkonstruktion, so wird meist aus Festigkeitsgründen nur die Oberkonstruktion vorgebohrt, wie bei Terrassenschrauben üblich.

Fazit

Mit einem handelsüblichen Bohrer lassen sich Bohrlöcher vorbohren und so die Lebensdauer der Verbindung erhöhen. Besonders bei spröden Werkstoffen verhindert Vorbohren zusätzliche Kosten durch beschädigte Platten und Bretter.
Unsere Meinung: Wenn die Möglichkeit besteht empfehlen wir immer Vorzubohren. Der zusätzliche Zeitaufwand rechtfertigt die qualitativ bessere und langlebigere Verbindung.

Vorsenken

Beim Vorsenken wird eine Vertiefung für den Schraubenkopf in der Materialoberfläche gefertigt, sodass der Schraubenkopf bündig mit der Oberkante des Werkstücks abschließt.

Die Vorteile beim Vorsenken:

Vorgebortes und vorgesenktes Loch mit SchraubeDer offensichtlichste Pluspunkt ist die Optik der Oberfläche. Beispielsweise würde niemand bei einer Holzterrasse oder Möbelstück die Schraubenköpfe herausragen sehen wollen. Des Weiteren wird die Verletzungsgefahr erheblich verringert, da es keine herausragenden Kanten gibt.
Wird eine Schraube im Material ohne Vorsenken bündig eingedreht, splittern die Fasern am Rand des Schraubenkopfes oft auf und das Material wird gepresst / gestaucht. Das vermindert unter Umständen die Langlebigkeit erheblich, wenn z. B.: Wasser leichter über diese Stellen eindringen kann. Bei weichem Schraubenmaterial, z. B.: Edelstahl, kann zudem bei zu hohem Druck der Schraubenkopf abreißen.
Bei Vollholz und Plattenwerkstoffen wird durch das Vorbohren die Gefahr vermindert, dass Teile neben dem Schraubenkopf ausbrechen können. Kunststoffplatten neigen weniger zu brechen oder Risse zu bekommen.

Die Nachteile beim Vorsenken:

Jedes Schraubenloch vorzusenken bedeutet einen hohen Zeitaufwand. Zudem ist ein weiteres Werkzeug notwendig welches weitere Kosten verursacht.

Womit vorsenken?

SenkerUm eine Senkung herstellen zu können wird ein „Senker“ benötigt, der in mehreren Variationen verfügbar ist. Eine Ausführung ist der praktische Handsenker, für den kein Strom benötigt wird. Er hat die Form eines kleinen Schraubenausdrehers mit einer speziellen Senkerspitze. Die Spitze wird in das Bohrloch gesteckt und mit leichtem Druck gedreht bis die gewünschte Senktiefe erreicht ist. Als Alternative gibt es einen Maschinensenker, der nach demselben Prinzip funktioniert, allerdings in einem Akkubohrer oder Bohrmaschine befestigt wird.
Eine nützliche Sonderform ist der „Aufstecksenker“ oder ein „Bohrsenker“. Damit lässt sich nicht nur der Schraubenkopf senken, sondern gleichzeitig ein Bohrloch zum Vorsenken herstellen. Durch die Verbindung der beiden Arbeitsschritte kann viel Zeit eingespart werden.

Fräsrippen?

Einige Schrauben weisen auf der Unterseite des Kopfes kleine Erhöhungen auf, auch als Fräsrippen bekannt. Sie sollen das Vorsenken überflüssig machen. Leider funktionieren diese Rippen relativ schlecht. Beim Verschrauben haben sie zu wenig Zeit und sind nicht scharf genug um einen Krater unter dem Schraubenkopf zu fräsen. Bei Weichholz mag das noch ausreichen, doch spätestens bei härteren Hölzern sind die Fräsrippen nutzlos.

Tipps
Die Tiefe und der Durchmesser des Senkkraters sollte minimal kleiner als die Maße des Schraubenkopfes sein, sofern die Schraube bündig mit der Materialoberfläche abschließen soll. Beim einschrauben der Schraube wird diese bündig eingeschraubt und erzeugt so den nötigen Druck um fest im Werkstück zu sitzen.

Fazit

Soll die Schraube sauber und bündig versenkt werden, ist das Vorsenken eine gute Möglichkeit die Langlebigkeit der Verbindung zu erhöhen und das Verletzungsrisiko zu vermindern.
Unsere Meinung: Trotz hohem Zeitaufwand lohnt sich das Vorsenken bei vielen Konstruktionen, z. B.: bei Terrassendielen. Durch einen Bohrsenker lässt sich der Arbeitsschritt leicht mit dem Vorbohren erledigen.


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