Holz ist ein toller Rohstoff. Er sieht schön aus, ist wiederverwertbar, umweltschonend und vieles mehr.
Doch wusstet ihr, dass die Verarbeitung von Holz ganz schön gefährlich sein kann? Ich spreche hierbei nicht davon, dass man sich mit der Säge in den Finger schneidet oder so etwas.
Nein, ich rede von Holzstaub.
Ihr lacht und denkt „Staub kann doch nicht gefährlich sein?“. Dann beweise ich euch heute das Gegenteil.
Holzstaubexplosionen
Was ist denn da gerade passiert fragt ihr euch? Nun ja, eine kleine Holzstaubexplosion. Es handelt sich dabei um eine Variante der Staubexplosionen. Eine weitere bekannte Version dieser Explosionart ist zum Beispiel die Mehlstaubexplosion. Vom Grundprinzip her zählen diese Explosionen zum gleichen Typ.
Aber was passiert da eigentlich genau?
Eine Holzstaubexplosion kann überall dort auftreten, wo ein Staub-Luft-Gemisch entsteht bzw. der Holzstaub sich in einem Schwebezustand befindet. Am häufigsten kommt diese Art der Explosion in pneumatischen Anlagen oder Filtereinrichtungen. Passiert es nun das ein kleiner Funken entsteht entzündet sich der Staub, welcher in der Luft herumwirbelt, von Körnchen zu Körnchen wodurch eine verheerende Kettenreaktion entsteht. Jedes Korn entzündet sich also von einer Sekunde auf die andere und ein explosionsartiger Effekt entsteht.
Je nachdem wie viel Staub in der Luft vorhanden ist, können hier immense Kräfte auftreten und Schäden in Höhe zig tausend Euro anrichten.
Im April diesen Jahres entstand zum Beispiel in einem Sägewerk ein Schaden von 100 000 Euro aufgrund einer Holzstaubexplosion: http://www.main-netz.de/nachrichten/region/aschaffenburg/aschaffenburg-stadt/stadt/art11846,2070294
Wusstet ihr, das bei größeren Anhäufungen von Holzstaub es sogar zur Selbstentzündung kommen kann?
Vorbeugende Maßnahmen
Zuerst einmal ist es wichtig das der Arbeitsplatz gut gelüftet wird damit keine all zu hohe Konzentration an Holzstaub in der Luft entsteht. Rauchen bzw. offenes Feuer sollte unbedingt vermieden werden.
In Betrieben die tagtäglich und viel mit Holzstaub zu tun haben, sorgen Absauganlagen für Staubfreie Luft. Doch auch diese Anlagen sollten entsprechend laufend kontrolliert werden und vor allem mit Brandschutzklappen ausgestattet sein.
Gesundheitsrisiko Holzstaub
Aber Holzstaub ist nicht nur gefährlich wenn er sich entzündet, sondern auch wenn er zum Beispiel eingeatmet wird. Viele denken beim Arbeiten mit Holz nicht an die Folgen, und vor allem nicht daran eine Atemschutzmaske zu tragen. Dabei sind diese günstig und schnell aufgesetzt.
Je nach Holzart kann feiner Holzstaub schwere Gesundheitsprobleme auslösen. Hierbei ist natürlich nicht das einmalige Einatmen gemeint, sondern Konsum über einen langen Zeitraum.
Vor allem Buchen- und Eichenholzstaub ist mit Vorsicht zu genießen. Die Stäube sind als krebserzeugend eingestuft, auch wenn das Entstehungsprinzip noch recht unbekannt ist. Auch andere Holzstäube stehen im Verdacht eine krebserzeugende Wirkung zu besitzen.
Holzart
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Gesundheitsrisiken
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Abachi |
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afrikanischer Mahagoni |
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Amerikanischer Kirschbaum |
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Amerikanischer Nussbaum |
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Birke |
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Buche |
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Buchsbaum |
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Douglasie |
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Eibe |
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Eiche |
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Esche |
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Fichte |
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Kiefer |
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Kirsche |
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Lärche |
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Limba |
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Mahagoni |
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Makoré |
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Mansonia |
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Okumé / Gabun |
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Rotzeder |
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Tanne |
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Teak |
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Ulme |
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Zeder |
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Kostenlos herunterladen
Als kleines Schmanckerl,gibt es von uns, kostenlos eine Übersicht zum Thema „Krankheiten durch Holzstaub“. Diese könnt ihr einfach herunterladen und ausdrucken. So habt ihr immer im Überblick welche Krankheiten durch welche Holzsorte hervorgerufen werden.
Download PDF „Krankheiten durch Holzstaub“
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Hui das habe ich gar nicht gewusst, dass Holzstaub so gefährlich sein kann. Da muss ich nächstes Mal, wenn ich mit Holz arbeite wirklich besser aufpassen, damit nichts Schlimmes passiert. Danke für diese Information!
Vielen Dank für diesen umfangreichen und wertvollen Beitrag. Man kann es wohl nicht oft genug sagen! Schließlich tut das Einatmen nicht weh. Aber irgendwann kommt dann das böse Erwachen…!
Wenn man einmal kaputte Lungen hat kann auch das einatmen weh tun. Die Lungen sind geschädigt und dementsprechend schnell gereizt wenn man einmal etwas einatmet das man nicht soll. Ich verwende nur noch anständige Atemschutzmasken mit Zubehör die aber auch nicht 100% Feinstaub filtern können. Jedoch habe ich immer auf die schwindligen Masken verzichtet die man sich vor das Gesicht spannt und einem der ganze Staub beim ausatmen in die Augen geblasen wird, die taugen beinahe nichts. Gerade der gefährliche Feinstaub, der die Lungenbläschen erreicht wird hierbei nicht abgehalten. Eine richtige Atemschutzmaske ist nicht zu ersetzen, diese gibt es als Halbmaske oder mit Visier. Beide Varianten müssen aber korrekt eingestellt werden und für das jeweilige Gesicht passen.
Lg Hans
Ziemlich umfangreiche Zusammenstellung, für Holzverarbeiter sollten die Daten zum Grundwissen gehören. Man hat die Auswirkungen dieser Stäube schon lange beobachtet, so erinnere ich aus einem über hundert Jahre alten Buch die Bemerkung, Satinholz verursache Kopfschmerzen. Das ist natürlich ein hinnehmbares Übel im Verhältnis zu Allergien, Asthma oder gar Krebs. Leute, schützt Euch vor Stäuben, ganz allgemein. Mit vielen Grob- und Feinstäuben wird die Lunge langfristig nicht fertig. Doch zum Glück stellt uns die Industrie heute hervorragende Atemschutzmasken zum übersichtlichen Preis zur Verfügung.
Hallo Clemens,
du hast recht, für Holzverarbeiter sollte so etwas zum Grundwissen gehören.
Leider herrscht in diesem Bereich jedoch noch viel „Aufklärungsbedarf“. Oft denkt man, „so etwas natürlich wie Holz, kann doch nicht schädlich sein“. Leider aber doch.
Danke für die aufschlußreiche Information. Ich hatte nach einer umfangreichen Reining eines Dachstuhles mit einem qualifizierten Dampfreiniger mehrere Tage starken Reiz- und Abhusten mit reichlich Sekretion. Im Nachhinein ärgere ich mich, daß ich mangels Unwissen keine Schutzmaske benutzt hatte.
Nun bin ich eines besseren belehrt worden,
Haben Sie eine Quelle zu diesem Artikel? Ich würde mich gerne tiefer in das Thema einlesen, vor allem bei welchen Arbeiten der Staub entsteht. Beim Schleifen erhalte ich ja wesentlich kleinere um damit gefährlichere Partikel als beim Arbeiten mit der Kettensäge.
Ich bin Tischler geworden obwohl ich mir die Gefahr durch Holzstaub durchaus bekannt war (vor allem beim Schleifen entsteht halt Feinstaub). Das der schädlich ist, ist ja allgemein bekannt. Immer eine Maske tragen ist jedoch nicht möglich. Die Gefahr durch Zigaretten ist jedoch durchaus höher. Und damit habe ich zum Glück seit 2 Jahren aufgehört.
Gerade bei meinem Recherchen zum Thema Feinstaub auf diesen Beitrag gestoßen. Die Tabelle ist mir eine große Hilfe und sehrumfangreich. Vielen Dank dafür!
Ich arbeite seit einiger Zeit in der Möbelindustrie. Ich Säge Spanplatten zu und mein Arbeitsplatz ist der staubigste in der ganzen Firma. Von Seiten des Arbeitgebers ist freiwillig nur Gehörschutz angeoten. Das Bindemittel für die Holzabfälle, um nichts anderes handelt es sich dem Holz darin, ist sicherlich auch nicht ohne. Gibt es dazu Studien?
Hallo Jörg,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Leider können wir dir da nicht weiterhelfen. Uns sind keine Studien zu diesem Thema bekannt.
Liebe Grüße
Guten Tag,
Als Asthmatikerin lebe ich unmittelbar neben einem pelletwerk. Bei entsprechender Windrichtung ist viel Holzstaub in der Luft. Unser Haus stand bereits vor der Errichtung dieses Werkes, das unmittelbar an unser Wohngebiet grenzt. Das RP Darmstadt reagiert nicht bis widerwillig auf meine Beschwerde
Hi, habe mit einer Stichsäge eine Küchenarbeitsplatte in einem 10qm große n Raum zugeschnitten,seitdem Kopfschmerzen Hals und kehlkopfschmerzen
Ich bin beeindruckt von diesem Artikel! Es war ein echtes Vergnügen zu lesen und hat mir eine neue Perspektive gegeben 🙂 Danke.
Danke für den Artikel. Ich arbeite neben einer Holzwerkstätte in einem Büro und bekomme inzwischen teils Reizhusten und eine krächzende Stimme, falls jemand voller Holzstaub mich besucht. Kann das eine Allergie sein? Ich hatte bereits zweimal heftige Schwächeanfälle.
Habe Eindruck, kündigen zu müssen.
Ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen, weshalb man seinen Körper nicht schont?
Einfach einen Atemschutz anziehen und gut ist 🙂
By the way – sehr informativer Beitrag!
Habe draußen 10m lackiertes Balkongeländer aus Holz abgeschliffen, dabei keinen Mundschutz getragen.
Jetzt mache ich mir, gerade in der aktuellen Coronazeit, Sorgen ob dieses eine Mal schon eine zu große Gefahr für die Lunge war, ob ich zuviel Feinstaub eingeatmet habe, oder ob die Lunge dieses eine Mal damit klar kommt…
Hab das Gefühl, Druck im Brustkorb zu haben… Vielleicht jetzt aber auch einfach durch die Sorgen die ich mir mache.
Danke für die Mühe, die Sie sich mit der Website gemacht haben!
Wow gar nicht auszumalen wenn das in der heimischen Holzwerkstatt passiert, Interessant das der Holzstaub von verschiedenen hölzern unterschiedlich schädlich ist hab ich so auch noch nicht gehört
Hinzu kommt, dass oft Verbundwerkstoffe verarbeitet werden, z.B. Spanplatte oder Sperrholz, mit zusätzlichen Belastungen durch Staub der Leimbestandteile.
Bin wegen Beschwerden nach dem Schleifen einer Rotzeder hierher gekommen. Erst nach Ende der Arbeiten (trotz angeschlossenem Staubsauger an den Bandschleifer) kam ich drauf, dass ich den Atemschutz völlig vergessen hatte.
Und tatsächlich am nächsten Tag: plötzlich Lichtempfindlichkeit und allgemeines Unwohlsein.
Danke für den Beitrag! Das ist wirklich wichtig zu wissen.