Es gibt Dinge im Leben, die möchte man in seinem Alltag nicht mehr missen: Autos, Strom, fließend Wasser und noch vieles mehr. Doch manchmal sind es die kleinen Dinge, die uns das Leben um ein Vielfaches erleichtern.
Was würden wir zum Beispiel ohne den Dübel tun? Wir würden wahrscheinlich noch immer mit dem Meißel Löcher in die Wand stemmen, um anschließend ein Stückchen Holz darin zu befestigen welches zum Halt der Schraube gedacht wäre. Klingt ganz schön kompliziert, um mal eben schnell ein Bild aufzuhängen, oder?
Heutzutage wird schnell ein Loch gebohrt und ein Dübel eingesetzt, die entsprechende Schraube eingedreht und schon hängt das Bild. Einfach und schnell eben.
Bereits seit 100 Jahren leistet uns der Dübel nun treue Dienste, doch wem verdanken wir eigentlich diese tolle Erfindung?
Der Dübel wird 100 Jahre alt
Der erste Dübel, und somit das eigentliche Prinzip des Dübels, wurde 1910 von John Joseph Rawlings erfunden. 1911, also vor 100 Jahren, meldete er den Dübel schließlich zum Patent an und legte damit den Grundstein für die heutige Befestigungstechnik.
Doch wie kam es dazu?
John Joseph Rawlings führte damals, zusammen mit seinem Bruder, einen Sanitär- und Elektrikbetrieb. 1910 wurde John vom Britischen Museum engagiert, um einige elektrische Teile anzubringen. Die Vorgabe war eine möglichst einfache, verstecke Befestigung ohne das kostbare Mauerwerk zu beschädigen.
Die damaligen Methoden zur Befestigung waren alles andere als schonend für das Mauerwerk und somit musste John Joseph Rawlings sich etwas einfallen lassen. Und das hat er auch, nämlich den ersten Dübel.
Doch dieser war noch weit vom heutigen Helferlein entfernt, wie wir ihn kennen. Eine Hanfschnur und Tierblut mussten für den Anfang reichen. Die Hanfschnur wurde um einen Dorn gewickelt und im Tierblut getränkt. Um die typische längliche Form zu erhalten, wurde das ganze in einem Röhrchen zusammengepresst und anschließend in das Bohrloch gedrückt. Durch das Eindrehen der Schraube in das Röhrchen brach dieses und die Schraube erhielt einen festen Halt in der Wand.
Die Idee funktionierte und das umständliche Anbringen von Holzklötzen, hatte somit ausgedient. 1911 meldete er schließlich ein Patent auf seine Erfindung an und veränderte so die Heim- und Handwerkerwelt.
Der heutige Dübel
Der heutzutage wohl bekannteste kleine Helfer aus Plastik ist der Spreizdübel auch Flossendübel genannt. Jeder wird seine treuen Dienste schon einmal in Anspruch genommen haben.
Der heutige Dübel besteht zwar aus Plastik oder Metall, aber das Prinzip bleibt das Gleiche.
Durch das Eindrehen der Schraube in den Dübel wird dieser auseinandergepresst und füllt das Bohrloch aus. Zusätzlich sind an manchen Dübeln kleine Widerhaken angebracht, die verhindern sollen, dass bei Zugkräften die Verbindung gelöst wird. Die Schraube erhält dadurch einen sicheren Halt und Bilder sind zum Beispiel schnell angebracht.
Reichlich Auswahl
Mittlerweile gibt es für zahlreiche Untergründe auch zahlreiche verschiedene Dübelarten.
Styropordübel, Gipskartondübel, Hohlraumdübel sind nur ein paar in der anzutreffenden Palette.
Fakt ist: Ohne den Erfindergeist von John Joseph Rawlings wäre das Befestigen von Schrauben in Wänden, längst nicht so einfach.
Hilfreich oder nicht? Wissenswert oder langweilig? Eure Meinung zählt. Sterne anklicken, fertig.
Guten Morgen sehr geehrte Frau Schuller,
vielen Dank für den sehr interessanten Artikel.
Immer wird fälschlicherweise dieser alte Mann aus dem Schwarzwald als Erfinder genannt.
Dieser Dübelkönig fischerfratze
Mit dem Begriff König sollte man sowieso sparsamer umgehen. Liebe Grüße Helmut